Wirtschaft

"Wäre ein großer Erfolg für mich" Trump umgarnt Apple

Der nächste US-Präsident: Donald Trump.

Der nächste US-Präsident: Donald Trump.

(Foto: imago/UPI Photo)

Donald Trump hat im Wahlkampf angekündigt, Amerika wieder groß zu machen. Helfen soll ihm dabei Apple-Chef Tim Cook. Doch ob der künftige US-Präsident damit Erfolg hat, ist fraglich.

Ob Klimawandel, Abtreibung oder Immigration: Donald Trump ist jemand, der seine Positionen zu vielen Dingen unvermittelt ändern kann. Doch es gibt eine Sache, bei der der künftige US-Präsident konsequent bleibt – er will, dass Apple künftig in den USA produziert.

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Im Wahlkampf klang das so: "Wir werden Apple dazu bringen, ihre verdammten Computer und Dinge in diesem Land statt in anderen Ländern zu bauen", sagte Trump im Januar. Zwischenzeitlich rief er zum Boykott von Apple-Produkten auf, weil der Konzern sich weigerte, dem FBI zu helfen, das iPhone von einem der Attentäter des Anschlags von San Bernardino zu knacken.

Nun scheint der neue Präsident doch eher auf das Zuckerbrot als auf die Peitsche zu setzen. "Ich habe einen Anruf von [Apple-Chef] Tim Cook bekommen", sagte Trump der "New York Times". "Und ich sagte, Tim, wissen Sie, es wäre ein großer Erfolg für mich, wenn ich Apple dazu bekomme, eine große Fabrik in den USA zu bauen – oder sogar mehrere Fabriken in den USA, anstatt nach China und nach Vietnam zu gehen." Der Apple-Chef habe entgegnet: "Ich verstehe." Apple hatte entgegen der Gepflogenheit den republikanischen Nominierungsparteitag, auf dem Trump zum Präsidentschaftskandidaten gekürt wurde, nicht unterstützt.

Und wie will Trump sein Ziel erreichen? "Ich denke, wir werden für Sie die richtigen Anreize schaffen, und dann werden Sie das machen. Wir streben große Steuererleichterungen für Unternehmen an, Sie werden darüber glücklich sein", sagte der künftige US-Präsident zu Cook. Außerdem werde er Regulierungen abschaffen.

"Es ist das Können"

Ob er damit Cook überzeugen kann, die Produktion ganz oder teilweise in die USA zu verlagern, ist fraglich. Der ehemalige Apple-Chef Steve Jobs soll Präsident Barack Obama im Jahr 2011 gesagt haben: "Diese Jobs kommen nicht zurück." Das sieht sein Nachfolger Cook wohl genauso. Ein großes Hindernis für eine Produktionsverlagerung dürfte neben den Kosten ein logistisches sein: Die meisten Zulieferer von Apple sitzen in Asien.

Damit nicht genug. Auf die Frage, warum so viele Apple-Produkte in China hergestellt werden, sagte Cook im vergangenen Dezember: "Es ist das Können." In den USA gebe es zu wenig Facharbeiter, so der Apple-Chef in einem Interview: "Wenn Sie jeden Werkzeugmechaniker aus den USA nehmen, passen die wahrscheinlich alle in den Raum, in dem wir gerade sitzen. In China brauchen Sie dafür mehrere Football-Felder."

Quelle: ntv.de, jga

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