Wirtschaft

Fürchtet Euch nicht Trump lässt Aktien nicht crashen

Hat auf Twitter mehr als 25 Millionen Follower: Donald Trump.

Hat auf Twitter mehr als 25 Millionen Follower: Donald Trump.

(Foto: REUTERS)

Der US-Präsident teilt gerne via Twitter gegen Unternehmen aus. Management und Anleger bekommen es dann mit der Angst zu tun. Müssen sie aber nicht, denn Donald Trump richtet durch wütende Tweets weniger Schaden an als gemeinhin angenommen.

Die Aussicht, von US-Präsident Donald Trump öffentlich abgewatscht zu werden, macht Unternehmenschefs Angst. Sie fürchten sich davor, dass der mächtigste Mann der Welt den Aktienkurs des von ihnen geführten Konzerns in den Keller twittert. Es gibt mittlerweile Apps, die Anleger bei Trump-Tweets warnen oder sogar automatische Aktienverkäufe auslösen. Allein, es besteht kein Grund zur Panik.

Im Gegenteil: Die von Trump erwähnten Aktien haben sich insgesamt längerfristig besser als der Markt entwickelt - und vom Präsidenten ausgelöste Rücksetzer locker weggesteckt. Das zeigt sich deutlich an dem "Trump Target Index", den das "Wall Street Journal" zusammengestellt hat.

Er besteht aus den zwölf börsennotierten Unternehmen, über die sich Trump seit dem 12. Februar vergangenen Jahres öffentlich - vor allem via Twitter - geäußert hat. Die Zeitung hat dieses Datum gewählt, weil Trump damals auf einer Wahlkampfveranstaltung den Klimaanlagen- und Heizungshersteller Carrier dafür kritisiert hatte, Stellen nach Mexiko zu verlagern. Zudem hatte Trump wenige Tage zuvor die republikanischen Vorwahlen im Bundesstaat New Hampshire gewonnen - und damit war klar, dass er große Chancen hatte, der Kandidat der Konservativen zu werden.

Nachher teilte Trump noch gegen weitere Firmen aus: Er rief beispielsweise dazu auf, Apple-Produkte zu boykottieren. Er drohte unter anderem Amazon und General Motors. Oder er warf Boeing vor, dass die neue Air Force One viel zu teuer sei - und drückte damit den Aktienkurs.

Lockheed Martin verlor an der Börse mal eben rund vier Milliarden Dollar an Wert, nachdem sich Trump den Flugzeughersteller vorgeknöpft und sich über den Preis des F-35 Kampfflugzeugs beschwert hatte.

Doch all diese Verluste waren kurzfristig, die Kurse erholten sich schnell wieder. Zur Einordnung: Seit dem 12. Februar haben sich die US-Leitindizes prächtig entwickelt: Der S&P500 legte fast 27 Prozent zu, der Dow Jones 30 Prozent. Der Trump-Index schlug sich allerdings noch besser, er kletterte um satte 32,5 Prozent.

Das heißt: Äußert sich Trump über ein Unternehmen, ist das für Investoren zwar eine relevante Nachricht, aber nur eine von vielen. Selbst Kritik des US-Präsidenten hat nur kurzfristige Auswirkungen auf den Aktienkurs. Und Twitter? Obwohl der US-Präsident jede Menge Aufmerksamkeit auf das Unternehmen lenkt, hat die Aktie seit Anfang Februar rund 12 Prozent an Wert verloren. Miese Quartalszahlen spielen an der Börse eine größere Rolle als Werbung durch den mächtigsten Mann der Welt.

Quelle: ntv.de, jga

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