Wirtschaft

Prognose erneut erhöht Toyota tritt auf das Gaspedal

Toyota bleibt die Nummer eins in der Welt.

Toyota bleibt die Nummer eins in der Welt.

(Foto: REUTERS)

Toyota liefert sich einen harten Kampf mit Volkswagen um die Autobauer-Krone. Noch liegt der japanische Konzern vorn. Er erklimmt nach Lage der Dinge neue Gewinnhöhen. Entsprechend höher liegen im Land der aufgehenden Sonne die Erwartungen.

Der weltgrößte Autobauer Toyota rechnet für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr mit einem Rekordgewinn. Das japanische Unternehmen teilte mit, es gehe davon aus, dass unterm Strich ein Profit von 2,13 Billionen Yen (15,3 Milliarden Euro) stehen werde. Bisher war Toyota von 2 Billionen Yen Gewinn ausgegangen. Es ist bereits das zweite Mal, dass der Autobauer seine Gewinnerwartung für das Geschäftsjahr 2014/2015 nach oben korrigiert.

Toyota Motor
Toyota Motor 20,79

Als Gründe für die erhöhte Gewinnerwartung nannte Toyota die Ergebnisse der ersten neun Monate, den schwachen Yen und Kostensenkungen. Zwischen April und Dezember fuhr Toyota demnach bereits einen Gewinn von knapp 1727 Milliarden Yen ein.

Allerdings schraubte der Autobauer seine Erwartungen an die Zahl der verkauften Fahrzeuge nach unten. Während im vergangenen Geschäftsjahr 9,11 Millionen Fahrzeuge verkauft wurden, war Toyota bisher von 9,05 Millionen ausgegangen. Das Unternehmen korrigierte die Zahl auf 9 Millionen herunter. Als Gründe nannte der Konzern Absatzschwierigkeiten in Asien, unter anderem in Japan.

Im Kalenderjahr 2014 hatte Toyota wie Volkswagen die Zehn-Millionen-Marke bei den verkauften Autos geknackt. Der japanische Hersteller verkaufte insgesamt mehr Autos als der deutsche Konkurrent und behauptete sich damit als weltgrößter Autobauer.

Schadenersatz für US-Unfallopfer

Derweil müssen die Japaner den Opfern eines tödlichen Unfalls in den USA 11,4 Millionen US-Dollar Entschädigung zahlen. Eine Jury in Minneapolis urteilte einstimmig, dass der Unfall vor fast neun Jahren durch die unbeabsichtigte Beschleunigung eines Toyota Camry verursacht wurde. Die Verantwortung dafür liege zu 60 Prozent bei Toyota.

Wegen des Auffahrunfalls, bei dem drei Menschen starben und zwei schwer verletzt wurden, hatte der Fahrer des Camry zweieinhalb Jahre unschuldig im Gefängnis gesessen. Obwohl weder Alkohol noch Drogen im Spiel waren und er immer beteuerte, dass mit seinem Toyota etwas nicht gestimmt habe, wurde der Fahrer 2008 wegen krimineller fahrlässiger Tötung zu acht Jahren Gefängnis verurteilt.

Damals war die unerklärliche Beschleunigung von Toyota-Fahrzeugen noch kaum bekannt. Sie geriet erst 2009 ins Blickfeld der Öffentlichkeit, als ein Autobahnpolizist und seine Familie bei einem Unfall von der Straße abkamen und starben. Aus den Aufzeichnungen des telefonischen Notrufs eines Mitfahrers gingen die verzweifelten, aber erfolglosen Bemühungen des Fahrers hervor, den Wagen zu stoppen.

Nachdem nun Anwalt des Unglücksfahrers in einem Berufungsverfahren entsprechende Beweise für einen Defekt des damaligen Unfallwagens vorlegen konnte, wurde der Mann freigesprochen. Gegen Toyota wurden mehrere hundert Klagen eingereicht. Das US-Justizministerium warf dem Autobauer vor, Informationen bewusst zurückgehalten und irreführende Angaben zu Sicherheitsproblemen gemacht zu haben, die bei einer internen Untersuchung des Autobauers aufgedeckt wurden. Die Behörde belegte Toyota im vergangenen Jahr mit einer Strafe von 1,2 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, wne/AFP/DJ

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