Wirtschaft

Leidiges Airbag-Problem Toyota startet wieder Rückrufaktion

Takata bekam in den USA eine Millionenstrafe aufgebrummt.

Takata bekam in den USA eine Millionenstrafe aufgebrummt.

(Foto: REUTERS)

Das Desaster um defekte Airbags des japanischen Autozulieferers Takata nimmt kein Ende. Erneut müssen massenweise Autos zurückgerufen werden. Takata-Mitarbeiter in den USA sollen schon vor Jahren Bedenken wegen irreführender Testberichte gehabt haben.

Wegen mangelhafter Airbags des japanischen Zulieferers Takata muss der weltgrößte Autobauer Toyota erneut auf dem Heimatmarkt 1,6 Millionen Autos zurückrufen. Bei den 22 Modellen handelt es sich um dieselben Autos, die Toyota dieses Jahr schon einmal zur Überprüfung der Airbag-Gasgeneratoren in die Werkstätten gerufen hatte, teilte eine Sprecherin des Branchenprimus mit.

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Angesichts von Lieferengpässen hatte der Konzern aber befunden, dass die Generatoren nicht sofort ausgewechselt werden müssten. Der erneute Rückruf erfolgte, nachdem im Oktober in Japan erstmals ein Fall bekannt wurde, bei dem eine Person in einem Auto des Konkurrenten Nissan durch einen Gasgenerator verletzt wurde.

Die Takata-Airbags sind ein Dauer-Problem der Autobranche - es besteht die Gefahr, dass sie unvermittelt auslösen. Dabei kann es zu einer gefährlichen Explosion kommen, bei der Teile der Metallverkleidung durch den Innenraum des Autos geschleudert werden. Mindestens sieben Todesfälle und zahlreiche Verletzte werden damit in Zusammenhang gebracht. Millionen von Fahrzeugen mussten deswegen schon weltweit zurückgerufen werden. Allein auf dem wichtigen US-Markt sind es bereits mehr als 19 Millionen Autos, eine der größten Rückrufaktionen aller Zeiten.

Verschleierung und Irreführung

US-Mitarbeiter von Takata sollen jahrelang Bedenken wegen irreführender Testberichte zu den Airbags ihres japanischen Arbeitgebers geäußert haben, wie die US-Wirtschaftszeitung "Wall Street Journal" unter Berufung auf interne Dokumente aus den Jahren 2000 bis 2010 berichtete. Daraus gehe hervor, dass die US-Mitarbeiter besorgt darüber waren, dass ihre japanischen Kollegen fehlgeschlagene Tests verschleierten und irreführende Daten zu manchen der Airbag-Gasgeneratoren für den größten Kunden, Honda Motor, vorlegten.

In den USA hatten die Behörden Takata wegen mangelnder Kooperation im Skandal um die defekten Airbags kürzlich zur Rechenschaft gezogen. Takata zahlt ein Bußgeld von 70 Millionen Dollar, aufgeteilt auf sechs Raten, teilte die Verkehrsaufsicht NHTSA mit. Nach Honda und Mazda will auch Toyota keine Gasgeneratoren mehr von Takata verbauen.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

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