Wirtschaft

Neue Modelle und ein US-Boom Toyota fährt VW davon

Das neue Gesicht von Toyota

Das neue Gesicht von Toyota

(Foto: REUTERS)

Volkswagen will Toyota als größten Autohersteller der Welt ablösen. Ein schwieriges Unterfangen, wie die frischen Toyota-Zahlen zeigen. Die Japaner punkten vor allem in den USA. Dort findet VW nahezu gar nicht statt.

Der weltgrößte Automobilbauer Toyota kämpft wie sein deutscher Hauptkonkurrent Volkswagen zwar mit Problemen auf dem Heimatmarkt - das Auslandsgeschäft macht diese Schwäche aber wett. Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr, das im März 2015 endet, bestätigte der japanische Konzern.

Im Quartal von April bis Juni stieg das Toyota-Nettoergebnis im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 587,77 Milliarden Yen, umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 2,2 auf 6,4 Billionen Yen zu.

Während der Absatz in Nordamerika um 7,3 Prozent stieg und in Europa um 9,2 Prozent, hat die seit April erhöhte Mehrwertsteuer in Japan das Geschäft im Heimatmarkt belastet. Hier rollten 4,6 Prozent weniger Toyotas aus den Autohäusern.

In den USA legte Toyota beim Gewinn um fast 50 Prozent zu. In den USA verkauften die Japaner drei Prozent mehr Autos als vor einem Jahr und waren speziell mit großen SUV-Modellen erfolgreich, die viel Geld in die Kasse spülen. Eben solche Autos fehlen etwa im Angebot des großen Rivalen Volkswagen, der in den USA der Konkurrenz hinterher fährt.

Schwacher Yen wandelt sich

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern nach wie vor einen Gewinn von 1,78 Billionen Yen. Der Ausblick basiert auf der Annahme, dass der US-Dollar für den Rest des Jahres durchschnittlich 101 Yen kostet und der Euro 136 Yen. Derzeit müssen für einen Dollar 102,5 Yen und für einen Euro 137,6 Yen gezahlt werden.

Die Abwertung der japanischen Währung letztes Jahr hat den exportorientierten japanischen Autobauern geholfen, ihre Gewinne kräftig zu steigern. Aber Toyota gibt sich vorsichtig. Der Autobauer erwartet, dass die Effekte eines leichteren Yen abflauen.

Platzhirsch: Toyota

Das was Volkswagen gerade angekündigt hat - ein Fünf-Milliarden-Sparprogramm -, setzt Toyota bereits um. Vor allem Kostensenkungsmaßnahmen und günstige Wechselkursbedingungen seien positive Faktoren gewesen, sagte Toyota-Vorstand Takuo Sasaki. "Jedoch haben Änderungen der Modellpalette und höhere Ausgaben die Ergebnisse negativ beeinflusst."

In der vergangenen Woche hatte Toyota verkündet, im ersten Halbjahr seinen ersten Platz unter den größten Autoherstellern der Welt verteidigt zu haben. Toyota kam auf 5,1 Millionen verkaufte Fahrzeuge, Volkswagen auf 4,97 Millionen und General Motors auf 4,92 Millionen.

Analysten erwarten in nächster Zeit schwächere asiatische Märkte, sie prognostizieren Toyota jedoch auf den anderen Märkten solide Verkäufe. "In Japan haben sich neue Modelle gut verkauft, bereits existierende Modelle wie der Prius und der Crown jedoch sind stärker zurückgefallen als erwartet", sagte Analyst Masataka Kunugimoto von Nomura Securities. "Der anhaltende Rückgang in Thailand und Indonesien, wo Toyota stark vertreten ist, bietet Anlass zur Sorge", fügte er hinzu. Die Verkäufe in Nordamerika seien jedoch "robust".

 

Quelle: ntv.de, bad/DJ/dpa

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