Wirtschaft

Wasserstoff für alle Toyota erlaubt Blick in die Zelle

Der Toyota Mirai steht seit ein paar Wochen in den ersten Showrooms.

Der Toyota Mirai steht seit ein paar Wochen in den ersten Showrooms.

(Foto: REUTERS)

Noch immer setzen die Autobauer vor allem auf konventionelle Verbrennungsmotoren. Alternative Antriebssysteme haben es schwer. Elektropionier Tesla will dies mit der Freigabe etlicher Patente ändern. Nun zieht die weltweite Nummer eins nach.

Der japanische Autobauer Toyota gibt Tausende Patente für Brennstoffzellenautos frei und will damit die Entwicklung dieser neuen Antriebstechnik fördern. 5680 Patente, darunter etwa 1970 auf Erfindungen zu Brennstoffzellen oder 290 zu Wasserstofftanks, stünden kostenfrei zur Verfügung, teilte Toyota mit. Auch 70 Patente auf Wasserstofftankstellen seien künftig frei. Damit wolle Toyota "einen Schritt weitergehen, die Nutzung von Brennstoffzellenautos fördern und aktiv zu einer Wasserstoff-basierten Gesellschaft beitragen".

Toyota hatte Mitte Dezember mit dem Verkauf seines Brennstoffzellenautos Mirai (Zukunft) begonnen. Beim Antrieb durch eine Brennstoffzelle reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff zu Wasser, wobei Elektrizität erzeugt wird. Übrig bleibt als Abgas nur Wasserdampf. Das Auto hat laut Toyota eine Reichweite von 650 Kilometern mit einer einzigen Ladung, die nur drei Minuten dauern soll. Die japanische Regierung unterstützt das Projekt mit erleichterten Vorschriften für die Errichtung von Wasserstoff-Ladestationen.

Mit der Freigabe der Patente wandelt Toyota auf den Spuren des Elektroautobauers Tesla. Dieser hatte vor gut einem halben Jahr mitgeteilt, anderen Unternehmen den Zugang zu seinen Patenten erlauben zu wollen. Gegen Firmen, die die Technologien verwenden, würden keine Klagen wegen Patentechtsverletzungen angestrengt, hatte das Unternehmen in einem Blog angekündigt.

Ziel: 1,1 Millionen Auto-Verkäufe in China

Darüber hinaus teilten die Japaner mit, in diesem Jahr in China 1,1 Millionen Fahrzeuge verkaufen zu wollen. Damit setzt sich der japanische Autobauer das gleiche Absatzziel wie für das vergangene Jahr, das Toyota aber wegen der landesweit abkühlenden Nachfrage verfehlte. 2014 brachte Toyota in China 1,03 Millionen Autos an die Kunden, ein Plus von 12,5 Prozent, blieb damit aber unter der selbstgesetzten Zielmarke.

Das Toyota 2014 das Ziel verfehlen würde, war weitgehend erwartet worden, nachdem eines seiner chinesisches Joint Venture die Absatzprognose gesenkt hatte. Die FAW Toyota Motor Co kürzte die Prognose im September um sechs Prozent und verwies auf eine schwache Wirtschaft und hohe Lagerbestände bei den Händlern.

Das Wachstum im weltgrößten Automobilmarkt nach Verkaufszahlen hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verlangsamt. Der Gesamtabsatz von Pkw und Nutzfahrzeugen legte in den ersten elf Monaten 2014 um sechs Prozent zu. Im Vorjahreszeitraum lag der Zuwachs noch bei 14 Prozent, wie aus Daten des Branchenverbandes China Association of Automobile Manufacturers hervorgeht.

Der China-Chef von General Motors, Matt Tsien, schätzte, dass der chinesische Automarkt im vergangenen Jahr um insgesamt 7,5 Prozent zugelegt haben könnte. Das Reich der Mitte will seine Absatzzahlen in der kommenden Woche veröffentlichen. GM hat nach eigenen Angaben 2014 seine Verkäufe in China um zwölf Prozent auf mehr als 3,5 Millionen Fahrzeuge gesteigert. Darin enthalten sind auch die Absatzzahlen seiner chinesischen Joint Ventures.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/DJ

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