Wirtschaft

Ölkonzern wagt Vorstoß Total schließt Milliarden-Deal mit Iran

Förderinseln über dem South Pars Gasfeld im Persischen Golf (Archivfoto).

Förderinseln über dem South Pars Gasfeld im Persischen Golf (Archivfoto).

(Foto: picture alliance / dpa)

Als erster Energiekonzern aus dem Westen kehrt der Ölkonzern Total in den Iran zurück. Die Franzosen vereinbaren mit Teheran die Erschließung eines riesigen Gasfeldes. Der Deal war nach dem Antritt von US-Präsident Trump zunächst auf Eis gelegt worden.

Der französische Ölkonzern Total hat mit dem Iran einen Großauftrag in Höhe von umgerechnet rund 4,2 Milliarden Euro vereinbart. Das Energieunternehmen und seine Projektpartner sollen das riesige South-Pars-Gasfeld weiter erschließen. Damit kehrt Total als erstes westliches Energieunternehmen seit Lockerung der Sanktionen in den Iran zurück.

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"Heute ist für Total ein historischer Tag, der Tag, an dem wir in den Iran zurückkehren", sagte Konzernchef Patrick Pouyanné bei der Unterzeichnung. Der iranische Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh bezeichnete den Geschäftsabschluss als direkte Folge der Wiederwahl von Irans moderatem Präsidenten Hassan Ruhani im Mai: "Das Volk hat dezidiert gesagt, dass unsere Ölpolitik weitergehen soll." Total nannte er dabei einen "Vorreiter".

Der französische Energiekonzern hatte bereits im November einen Vorvertrag unterzeichnet, das endgültige Abkommen sollte dann Anfang des Jahres geschlossen werden. Doch Total beschloss, zunächst die künftige Iran-Politik von US-Präsident Donald Trump abzuwarten. Dieser hatte während des Wahlkampfs regelmäßig eine Aufkündigung des Atomdeals mit Teheran vom Juli 2015 angekündigt, in dessen Rahmen ein Teil der internationalen Sanktionen aufgehoben wurde. Vorerst ist das Abkommen jedoch weiter in Kraft.

Iran hofft auf Nachahmer

Total investiert zunächst rund 880 Millionen Euro in die Entwicklung des im Persischen Golf liegenden South-Pars-Gasfelds. Insgesamt wollen der französische Konzern und seine chinesischen und iranischen Geschäftspartner in dem auf 20 Jahre angelegten Projekt Investitionen in Höhe von 4,2 Milliarden Euro tätigen.

Der Iran verfügt weltweit über die zweitgrößten Gas- und viertgrößten Ölreserven, ist jedoch für deren Entwicklung auf Unterstützung aus dem Ausland angewiesen. Teheran hofft, mit dem neuen Abkommen mit Total weitere Unternehmen aus Europa, Asien und Russland ins Land holen zu können.

Quelle: ntv.de, kst/AFP

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