Wirtschaft

Wenn sich Zwei streiten ... Toshiba steigt in Alstom-Rennen ein

General Electric und Siemens ringen um Alstom und dessen Energiesparte. Entschieden ist noch nichts. Nun betritt ein weiterer Interessent den Ring - und Toshiba hat Rückenwind.

Im Übernahmekampf um den französischen Industriekonzern Alstom kommt nun auch der japanische Toshiba-Konzern ins Spiel. Einem Medienbericht zufolge erwägt Toshiba den Kauf bestimmter Alstom-Geschäfte. Sollte dem US-Konzern General Electric im Kampf gegen Siemens die Übernahme von Alstoms Energiegeschäft gelingen, wolle Toshiba anschließend GE mehrere Hundert Milliarden Yen für Alstoms Stromnetz-Sparte bieten, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" unter Berufung auf Insider. 100 Milliarden Yen entsprechen etwa 700 Millionen Euro.

Ein Toshiba-Sprecher sagte zu dem Bericht, sein Unternehmen habe immer Zukäufe im Visier, die das Geschäft voranbrächten. Er könne nicht ausschließen, dass auf diesem Gebiet etwas passiere. Konkretes gebe es derzeit in Bezug auf Alstom aber nicht. GE erklärte, derzeit mit Toshiba keine Gespräche zu führen.   

Toshiba erwartet Rekordgewinn

Wenn Toshiba die Sparte bekäme, könnten die Japaner der Zeitung zufolge ihren Umsatz im Stromnetz-Bereich auf 2,1 Milliarden Euro verdreifachen. Dank des Booms im eigenen Geschäft mit dem Aufbau und der Ausstattung von Elektrizitätsnetzen erwartet Toshiba fürs laufende Geschäftsjahr einen Rekordgewinn.   

Toshiba kündigte an, das operative Ergebnis werde im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März) um 14 Prozent auf die neue Bestmarke von 330 Milliarden Yen (rund 2,3 Milliarden Euro) steigen. Vor allem der Gewinn in der Stromnetz-Sparte werde zulegen. Das Geschäft mit Speicherchips für Smartphones und Tablet-Computer dürfte zwar schrumpfen, aber immer noch für mehr als die Hälfte des gesamten Gewinns sorgen. Hier gehört Toshiba zu den führenden Anbietern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr legte der operative Gewinn um fast die Hälfte zu.

GE will Alstoms Energie-Bereich für zehn Milliarden Euro kaufen. An der Sparte, die unter anderem Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke sowie Windanlagen baut, hat auch Siemens Interesse. Alstom hat den Münchnern bis Ende Mai Zeit für ein Gegengebot gegeben.

Siemens-Chef Joe Kaeser kündigte indes einen Großumbau des Industrieriesen an. Der stößt auf Kritik der IG Metall. Der Energiesparte kommt in den Kaesers Vision 2020 eine Schlüsselrolle zu.

Quelle: ntv.de, bad/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen