Wirtschaft

Nettogewinn fast verfünffacht ThyssenKrupp arbeitet sich aus der Krise

Die Arbeit hat sich ausgezahlt: ThyssenKrupp will seinen Erholungskurs forsetzen.

Die Arbeit hat sich ausgezahlt: ThyssenKrupp will seinen Erholungskurs forsetzen.

(Foto: picture alliance / dpa)

ThyssenKrupp will nach gutem Start im ersten Halbjahr den Erholungskurs fortsetzen. Die vorgelegten Unternehmenszahlen machen dem Ruhrkonzern Mut. Es gibt aber auch einen Stimmungsdämpfer.

ThyssenKrupp hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Stahl- und Industriekonzern steigerte sein operatives Ergebnis vor allem dank seines Sparprogramms um mehr als ein Drittel. Der Nettogewinn fiel fast fünf Mal so hoch aus wie im Vorjahr. Angesichts der positiven Entwicklung bestätigte der Konzern seine Gewinnziele für das Geschäftsjahr, das am 30. September endet. Bei der Umsatzprognose zeigte sich ThyssenKrupp allerdings pessimistischer.

ThyssenKrupp
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Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg in der Zeit von April bis Juni von 394 Millionen Euro im Vorjahr auf 539 Millionen Euro. Die Kennzahl fiel noch wesentlich besser aus als von Analysten erwartet. Die von Dow Jones befragten Branchenexperten hatten im Schnitt mit einer Verbesserung auf 490 Millionen Euro gerechnet.

Sparprogramm zeigt Wirkung

Grund für die deutliche Steigerung war vor allem das Sparprogramm des Konzerns. "Die weitere Ergebnisverbesserung belegt die Fortschritte bei der Umsetzung der Maßnahmen zur Effizienz-Verbesserung", zitierte ThyssenKrupp seinen Vorstandschef Heinrich Hiesinger. Besonders groß fielen die Fortschritte in der europäischen Stahlsparte aus. Das bereinigte Ebit des Konzernteils stieg von 103 Millionen Euro auf 166 Millionen Euro - das war der höchste Wert seit 15 Quartalen.

Auch unter dem Strich fiel der Gewinn von ThyssenKrupp im dritten Quartal deutlich höher aus. Der Nettogewinn legte von 40 Millionen Euro auf 199 Millionen Euro zu. Damit übertraf der Konzern erneut die Erwartungen: Die Analysten hatten nur mit einer Verbesserung auf 155 Millionen Euro gerechnet. Fortschritte machte ThyssenKrupp auch beim Mittelzufluss. Der Free Cashflow vor Desinvestitionen belief sich im dritten Quartal auf 206 Millionen Euro. Der Konzern bestätigte das Ziel, im Gesamtjahr erstmals seit neun Jahren einen mindestens ausgeglichenen Mittelzufluss vor Eigentumsverkäufen zu erreichen. Dafür ist aber noch eine deutliche Steigerung im vierten Quartal nötig. Im ersten Halbjahr hatte ThyssenKrupp nämlich noch einen Mittelabfluss von 706 Millionen Euro verzeichnet.

Sinkende Werkstoff- und Stahlpreise wirken sich negativ aus

Seinen Umsatz steigerte der Konzern im dritten Quartal um 4 Prozent auf 11,18 Milliarden Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres erlöste ThyssenKrupp sogar 7 Prozent mehr. Zu der Steigerung trugen aber auch Wechselkurs- und Portfolioeffekte bei: Auf vergleichbarer Basis legte der Umsatz nur um 1 Prozent zu. Negativ wirkten sich sinkende Werkstoff- und Stahlpreise aus.

Angesichts der rückläufigen Preise hat der Konzern auch sein Umsatzziel für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Nun rechnet ThyssenKrupp nur noch damit, dass sich die Erlöse auf vergleichbarer Basis auf "Vorjahresniveau" belaufen. Zuvor war der Konzern von einem Umsatzwachstum auf vergleichbarer Basis im "einstelligen Prozentbereich" ausgegangen. Ohne die Bereinigungen soll der Umsatz im mittleren einstelligen Bereich wachsen. Die restlichen Ziele für das Gesamtjahr gelten weiterhin: Für das bereinigte Ebit stellt ThyssenKrupp einen deutlichen Anstieg auf 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro in Aussicht. Auch der Jahresüberschuss soll sich deutlich verbessern.

Quelle: ntv.de, Jenny Busche, DJ

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