Wirtschaft

Zweifelhafte U-Boot-Deals Thyssen-Krupp prüft Korruptionsfälle

Das U-Boot von Thyssen-Krupp in Kiel.

Das U-Boot von Thyssen-Krupp in Kiel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Den Thyssen-Krupp-Konzern lässt seine Vergangenheit nicht los. Einem Medienbericht zufolge gibt es jede Menge Unterlagen, die zweifelhafte Praktiken beim Verkauf von U-Booten belegen.

Der Thyssen-Krupp-Konzern wird von jahrelangen Schmiergeldzahlungen beim Verkauf von U-Booten eingeholt. Wie das "Handelsblatt" berichtet, bediente sich das Tochterunternehmen Marine Force International (MFI) mitunter zweifelhafter Offshore-Gesellschaften, um Gelder an seine Berater zu leiten. Der Zeitung liegen nach eigenen Angaben einige tausend Seiten an internen Dokumenten vor, aus denen sich die zweifelhaften Geschäftspraktiken ergeben.

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Die Sammlung umfasst demnach persönliche Aufzeichnungen von Mitarbeitern, E-Mails, Kontoauszüge, Verträge mit Beratern und Kunden sowie Vernehmungsprotokolle, die bei internen Ermittlungen angefertigt worden seien. Fragen werfen den Unterlagen zufolge Deals mit der Türkei, Südkorea, Pakistan und Indonesien auf.

An der in London ansässigen MFI-Tochterfirma war auch die Handelsgesellschaft Ferrostaal beteiligt, die für umstrittene U-Boot-Geschäfte in Griechenland Schmiergelder an dortige Entscheidungsträger zahlte.

Dem "Handelsblatt" zufolge belasten die Unterlagen vor allem Mitarbeiter von Thyssen-Krupp. Die internen Ermittler und der Bereichsvorstand seien umfassend über die Vorgänge unterrichtet gewesen, hätten aber nicht gehandelt. Vorstandschef Heinrich Hiesinger will dies nach Angaben aus Konzernkreisen nun nachholen und die fraglichen Fälle erneut prüfen lassen, heißt es in dem Bericht des "Handelsblatts".

Thyssen-Krupp wollte sich demnach nicht zu den Vorwürfen äußern. Ein Sprecher betonte jedoch, der Marinevertrieb sei bereits organisatorisch und personell neu geordnet worden.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP

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