Wirtschaft

U-Boot-Deal in Aussicht Thyssen-Anleger wetten auf Großaufträge

Die Konzerntochter Thyssenkrupp Marine Systems könnte einen U-Boot-Großauftrag aus Australien erhalten.

Die Konzerntochter Thyssenkrupp Marine Systems könnte einen U-Boot-Großauftrag aus Australien erhalten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zu schaffen macht Thyssenkrupp zuletzt der Stahlmarkt - die Aussichten bleiben dürftig, die Preise sind im Keller. Doch an anderer Stelle lässt der Dax-Konzern Anleger aufhorchen. In einer anderen Sparte winken satte Umsätze. Die Aktie steigt wieder.

Langsam aber sicher hat sich die Aktie des Industriekonzerns Thyssenkrupp in den vergangenen Wochen nach oben gearbeitet. Zuvor hatte das Papier des Essener Dax-Konzerns einen turbulenten Spätsommer durchleiden müssen: Die Aktie war bis Ende September mehr als 40 Prozent von ihren Höchstständen im Mai zurückgekommen - das Jahrestief wurde bei 14,94 Euro markiert. Doch seitdem geht es wieder aufwärts. Im Lauf des vergangenen Monats legten Thyssenkrupp fast zehn Prozent zu und stehen mittlerweile wieder bei rund 20 Euro.

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Für Unterstützung sorgt nun auch die Aussicht auf einen milliardenschweren U-Boot-Auftrag aus Australien. Der Konzern habe der Regierung in Canberra seine Offerte eingereicht, teilte das Unternehmen mit. Bei dem Auftrag geht es um den Bau von bis zu zwölf U-Booten für die australische Marine. Das Auftragsvolumen könnte sich inklusive der jahrzehntelangen Wartung auf umgerechnet 33 Milliarden Euro belaufen. Allerdings haben auch Konkurrenten aus dem Ausland Interesse an dem Deal bekundet.

Auftrag aus Saudi-Arabien im dreistelligen Millionenbereich

Auch ein anderer Großauftrag, der allerdings schon in trockenen Tüchern ist, sorgt für Fantasien an der Börse: Der Industriekonzern werde bis 2018 für die Yamama Saudi Cement Company eine Zementanlage mit einer Gesamtkapazität von 20.000 Tagestonnen bauen, hatte Thyssenkrupp bereits vergangene Woche mitgeteilt. Der Auftrag im höheren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich sei der bisher größte im Zementgeschäft des Konzerns. Der Bau umfasst zwei schlüsselfertige Zementklinkerproduktionslinien an einem Standort rund 80 km östlich der saudischen Hauptstadt Riad. Sowohl der Anlagenbau als auch die Werften gehören zu der Konzernsparte "Industrial Solutions".

Bei seinen Stahlsparten stehen dem Konzern jedoch weiter schweren Zeiten bevor: Hintergrund ist der heftige Verfall der Stahlpreise weltweit wegen der massiv gestiegenen Ausfuhren aus China. Die Stahlsparte steuert derzeit rund 30 Prozent des Umsatzes von Thyssen-Krupp bei, 70 Prozent entfallen auf das Technologie- und Industriegütergeschäft. Zwar konnte Thyssenkrupp im abgelaufenen Geschäftsjahr den operativen Gewinn um mehr als ein Viertel steigern. Aufgrund der unsicheren Rahmenbedingungen bleibt der Ausblick für das laufende Geschäftsjahr aber verhalten: Der Gewinn soll stagnieren, könnte aber auch leicht zurückgehen.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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