Wirtschaft

Produktionsengpässe Tesla hinkt bei Model 3 deutlich hinterher

Magere Quartalsbilanz: Nicht an einer Hand abzuzählen, aber deutlich weniger als gedacht.

Magere Quartalsbilanz: Nicht an einer Hand abzuzählen, aber deutlich weniger als gedacht.

(Foto: picture alliance / Andrej Sokolo)

Die Produktion des Hoffnungsträgers Model 3 läuft alles andere als rund. Der Elektroautobauer Tesla liefert im dritten Quartal lediglich 220 Fahrzeuge seiner günstigsten E-Auto-Variante aus. Das ist ein Bruchteil dessen, was geplant war. Anleger reagieren enttäuscht.

Der Elektroautohersteller Tesla stößt bei der Produktion seines neuen Model 3 auf unerwartete Schwierigkeiten. Im dritten Quartal seien lediglich 220 Fahrzeuge dieses Typs ausgeliefert und 260 gefertigt worden, teilte das in Palo Alto in Kalifornien beheimatete Unternehmen am Vortag nach Börsenschluss mit. Es gebe Produktionsengpässe. Es habe länger als erwartet gedauert, die Systeme im Werk Fremont und im Batterie-Werk in Reno zu aktivieren, hieß es.

Tesla Motors (USD)
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Nachdem Tesla im Juli mit der Model-3-Fertigung begonnen hatte, hatte sich das Unternehmen Anfang August noch zuversichtlich gezeigt. Im dritten Quartal sollten mehr als 1500 Fahrzeuge hergestellt werden. Die Bilanz nach drei Monaten fällt allerdings mager aus: Die E-Auto-Schmiede hat lediglich knapp ein Drittel davon geschafft.

Das Model 3 steht unter besonderer Beobachtung, weil es mit 35.000 Dollar halb so viel kostet wie das Model S, von dem im dritten Quartal 14.065 Autos ausgeliefert wurden. Einige Experten trauen Tesla zu, die E-Mobilität mit dem günstigeren Mittelklasse-Stromer praktisch im Alleingang in den Massenmarkt zu bringen. Wegen der hohen Kosten und des großen Risikos, das die geplante Ausweitung der Produktion bedeutet, gibt es aber auch etliche Skeptiker. Bei Anlegern überwog die Enttäuschung über die schwachen Zahlen beim Model 3: Nachbörslich fiel die Tesla-Aktie um 1,7 Prozent.

GM und Ford blasen zum Angriff

Bislang war Tesla mit seinem schillernden Chef Elon Musk der umjubelte Star der Branche. Doch nun springen auch die Konkurrenten General Motors und Ford auf den Elektromobilitätszug auf. Die frühere Opel-Mutter GM kündigte an, innerhalb von fünf Jahren 20 neue Fahrzeuge mit Elektromotoren oder Brennstoffzellenantrieben auf den Markt zu bringen. "General Motors glaubt an eine vollelektrische Zukunft", sagte Entwicklungschef Mark Reuss in Detroit.

Ford will mit einem Spezialteam die weltweite Entwicklung von E-Autos vorantreiben und Möglichkeiten für Partnerschaften ausloten, wie Manager Sherif Marakby sagte. Die beiden US-Autoriesen ziehen damit europäischen und asiatischen Rivalen wie Toyota, Daimler, VW oder BMW nach, die bereits Milliarden-Investitionen in die Elektromobilität angekündigt haben.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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