Wirtschaft

"Geist der Open-Source-Bewegung" Tesla gibt Nutzung seiner Patente frei

Tesla will die Entwicklung von Elektroautos vorantreiben - und zwar nicht allein. Dafür stellt das Unternehmen seine Erfindungen allen zur Verfügung. Konkurrenten sind nicht länger die Mitbewerber, sondern alle die, die herkömmliche Antriebe produzieren.

Der Elektroautobauer Tesla will anderen Unternehmen den Zugang zu seinen Patenten erlauben. Gegen Firmen, die die Technologien verwenden, würden keine Klagen wegen Patentechtsverletzungen angestrengt, kündigte das Unternehmen in einem Blog an.

Tesla-Chef Elon Musk hatte schon auf der Hauptversammlung von Tesla angedeutet, dass er mit Bezug auf einige Patente des Unternehmens eine Ankündigung plane, die kontrovers und "ziemlich bedeutend" sein werde. Es sprach bei dieser Gelegenheit darüber, warum andere Autobauer sich nicht mit genug Begeisterung auf den Bau von Elektrofahrzeugen stürzen.

"Die Mauer gibt es nicht mehr"

"Gestern gab es eine Mauer aus Tesla-Patenten in der Lobby unseres Hauptsitzes in Palo Alto. Das ist nicht mehr der Fall. Sie wurde entfernt, im Geist der Open-Source-Bewegung, für den Fortschritt der Elektrofahrzeugtechnologie", sagte Musk in dem Blog.

Die Konkurrenz komme nicht von anderen Unternehmen, die  Elektroautos bauen, sondern eher von kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen. "Wir glauben, dass Tesla und andere Unternehmen, die Elektroautos bauen, und die ganze Welt von einer gemeinsamen, sich schnell entwickelnden Technologieplattform profitieren würden", sagte Musk.

Tesla stellt Europa-Werk in Aussicht

Zudem kündigte das Unternehmen an, seine erste Fabrik in Europa hochzuziehen. Sobald mehr als 160.000 Fahrzeuge auf dem Kontinent verkauft würden, sei dies sinnvoll, sagte Musk den "Automotive News".

"Meine Ambitionen für Europa sind, dass wir eine vergleichbare Zahl von Autos in Europa wie in den USA verkaufen", sagte er weiter. In diesem Jahr will Tesla seinen Absatz verdoppeln, nachdem 2013 weltweit rund 24.000 Autos verkauft wurden. Etwa drei Viertel des Umsatzes werden in den USA erlöst, der Rest in Europa.

Bis ein Werk außerhalb der USA wirklich benötigt werde, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen, denn schließlich könnten in Kalifornien jährlich bis zu 500.000 Fahrzeuge gebaut werden.

Bereits 2015 oder spätestens 2016 solle ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Großbritannien eröffnet werden, sagte Musk weiter. Auch das Werk in den Niederlanden, wo die Batterien für die aus den USA importierten Tesla-Fahrzeuge wieder eingebaut werden, solle erweitert werden.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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