Wirtschaft

"Unsere Basis ist Europa" Telekom weiter offen für US-Tochter-Verkauf

Investitionen machen sich bemerkbar: Im abgelaufenen Quartal hat T-Mobile US 1,4 Millionen Kunden hinzugewonnen.

Investitionen machen sich bemerkbar: Im abgelaufenen Quartal hat T-Mobile US 1,4 Millionen Kunden hinzugewonnen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Mobilfunkmarkt in den USA ist heiß umkämpft: Damit T-Mobile US dort Fuß fassen kann, nimmt die Deutsche Telekom viel Geld in die Hand. Das belastet das Ergebnis - nach zwei geplatzten Verkaufsversuchen bleibt der Konzern aber offen für Angebote.

Die Deutsche Telekom hat es offenbar nicht eilig mit einem Verkauf ihres US-Mobilfunkgeschäfts. Es gebe "keinen Grund" für die Telekom, die Tochter T-Mobile US zu verkaufen, sagte Konzernchef Timotheus Höttges auf einer Branchenkonferenz in Barcelona. Offen sei er dafür aber weiterhin.

T-Mobile, zu 67 Prozent im Besitz der Deutschen Telekom AG, hat mit dem US-Rivalen Sprint monatelang über einen Zusammenschluss verhandelt. Sprint stieg jedoch im August aus den Gesprächen aus. Ein darauf folgendes Angebot der französischen Iliad SA war der Telekom schließlich zu niedrig.

"Gibt es einen Grund, das Geschäft zu verkaufen? Keinesfalls", sagte Höttges. Die Telekom habe alles Notwendige, um damit Geld zu verdienen. Dennoch werde man die sich bietenden Gelegenheiten für einen Deal beobachten, um einen "Mehrwert" für das Geschäft zu erzeugen. "Dafür sind wir offen", sagte der Manager.

Die Muttergesellschaft will die Geschwindigkeit, in der die US-Tochter Kunden gewinnt, beibehalten. Er habe noch nie einen solchen Turnaround im Telekommunikationssektor gesehen wie jenen in den USA, sagte Höttges.

USA sind schwieriger Markt für einen Herausforderer

"Wir haben über die Jahre viel Geld in Spektrum und in das Netzwerk investiert - also haben wir Kapazitäten, die wir nutzen könnten", so der Manager weiter. Es sei dennoch ein schwieriger Markt für einen Herausforderer wie T-Mobile US. Den Markt teilten sich hauptsächlich zwei Anbieter auf: AT&T und Verizon. Kleinere Anbieter würden durch die regulatorischen Gegebenheiten nicht unterstützt. Es sei für einen Außenseiter nicht leicht, eine langfristige Perspektive aufzubauen.

Die Deutsche Telekom werde sich auch weiterhin auf ihre europäischen Wurzeln konzentrieren, "unsere Basis ist Europa", sagte Höttges. "Wir gehen nicht nach Afrika, wir gehen nicht nach Südamerika, wir gehen nicht nach Asien."

Anfang November musste die Deutsche Telekom einen Gewinnrückgang im dritten Quartal um 14 Prozent vermelden. Belastend wirkten sich vor allem hohe Investitionen in das US-Geschäft und den Heimatmarkt aus. Im abgelaufenen Quartal hat T-Mobile US 1,4 Millionen Vertragskunden hinzugewonnen. Zugleich hob das Unternehmen seinen Ausblick für den Kundenzuwachs im laufenden Jahr an.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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