Wirtschaft

Tauschhandel mit BT Telekom verkauft britischen Mobilfunker

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Telekom und ihr Partner Orange verkaufen ihr gemeinsames Mobilfunkunternehmen EE an den Ex-Staatskonzern BT. Einen Abschied vom britischen Markt bedeute das aber keineswegs, verspricht Konzernchef Höttges.

Die Deutsche Telekom und der französische Telekomkonzern Orange haben ihr britisches Mobilfunk-Joint-Ventures an BT verkauft. Das Gemeinschaftsunternehmen geht für 12,5 Milliarden Pfund (rund 16,2 Milliarden Euro) an den ehemaligen britischen Staatskonzern. Die Telekom erhält im Gegenzug eine Beteiligung von 12 Prozent an BT und wird damit größter Aktionär der Briten.

Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Namen Everything Everywhere (EE) ist Großbritanniens führender Mobilfunkanbieter mit mehr als 30 Millionen Kunden. Das Unternehmen beschäftigt etwa 15.000 Mitarbeiter und verfügt über 580 Filialen. Die Telekom und Orange hatten vor kurzem mitgeteilt, die Möglichkeiten für EE auszuloten - und darüber auch mit BT zu sprechen.

Trotz des Verkaufs wendet sich die Telekom nicht von dem attraktiven Telekom-Markt auf der Insel ab. Der Dax-Konzern wird nicht nur größter Aktionär bei den Briten, sondern erhält auch einen Sitz im Board von BT. Abhängig von diversen Faktoren kann die Telekom eigenen Angaben zufolge neben der Beteiligung auch eine Barkomponente von den Briten erhalten. Für die Anteile gelte eine Haltefrist von 18 Monaten.

Währung für neue Zukäufe

"Wir werden größter Einzelaktionär von BT und schaffen die Grundlage dafür, dass unsere Unternehmen künftig zusammenarbeiten", sagte Telekom-Chef Timotheus Höttges. Mit dem Deal entstehe der führende integrierte Mobilfunk- und Festnetzanbieter in Großbritannien. Insgesamt erwarten die Unternehmen durch den Zusammenschluss Synergien von 4,6 Milliarden Pfund.

Die Deutsche Telekom vernachlässigt auch nach diesem Verkauf nicht ihre alten Märkte. In den USA hält sie noch die Mehrheit an T-Mobile US, in Großbritannien wird sie nun mit 12 Prozent an BT beteiligt sein. Gerade die BT-Anteile könnten eine interessante Akquisitionswährung werden, sollte die Telekom nach einer weiteren Liberalisierung der Regulierung in Europa größere Zukäufe tätigen.

Auch die französische Orange hat bei BT noch einen Fuß in der Tür. Die Franzosen erhalten im Zuge des Verkaufs zusätzlich zu einer Barkomponente über 3,4 Milliarden Pfund einen Anteil von 4 Prozent an BT. Mit dem Abschluss des Deals rechnen Orange, Telekom und BT Ende März 2016.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ

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