Wirtschaft

Neuordnung auf US-Markt Telekom schlägt wohl US-Mobil-Tochter los

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Deutsche Telekom steht beim Verkauf ihrer Tochter T-Mobile US wohl kurz vor der Einigung in wichtigen Details. Der japanische Konkurrent muss tief in die Tasche greifen. Allerdings muss der Deal noch eine hohe Hürde nehmen.

Der japanische Telekomkonzern Sprint hat sich mit der US-Mobil-Tochter der Deutschen Telekom auf die Eckpunkte einer Fusion im Wert von rund 32 Milliarden US-Dollar geeinigt. Dies wäre ein Aufschlag von 17 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch. Beide Unternehmen arbeiteten an einer endgültigen Vereinbarung, sagten Insider. Nach den bisherigen Plänen werde Sprint T-Mobile zum Preis von rund 40 Dollar je Aktie kaufen. Das Geschäft könnte bereits im Sommer erfolgen - sich aber genauso gut noch zerschlagen.

Sprint würde die Übernahme je zur Hälfte mit Bargeld und eigenen Aktien bezahlen. Sollte der Deal zustande kommen, würden sich der dritt- und viertgrößte Mobilfunkanbieter der USA zu einem neuen schlagkräftigen Wettbewerber vereinen, der die Marktführer Verizon Communications und AT&T unter Druck setzen würde. Gleichzeitig aber sänke für Verbraucher die Zahl der Anbieter und damit die Zahl der Wahlmöglichkeiten.

Lange Kartell-Prüfungen

Jegliche Fusionspläne würden bei Wettbewerbshütern und Aufsichtsbehörden auf großen Widerstand stoßen und eine langwierige kartellrechtliche Prüfung nach sich ziehen. Sprint müsste T-Mobile den Insidern zufolge mehr als eine Milliarde Dollar in bar und anderen Vermögenswerten zahlen, wenn der Deal platzen sollte.

T-Mobiles Mehrheitsaktionär, die Deutsche Telekom, würde demnach an dem neuen Gemeinschaftskonzern einen Anteil von 15 bis 20 Prozent bekommen. Das Geschäft wäre inklusive Schulden etwa 50 Milliarden Dollar wert, hieß es weiter.

Die US-Tochter galt lange als Sorgenkind der Deutschen Telekom. In den ersten drei Monaten des Jahres hatte die Tochter per saldo zwar 2,4 Millionen Kunden gewonnen - aber einen Verlust von 151 Millionen Dollar verbucht. Im Vorjahresquartal hatte es noch einen Gewinn von 107 Millionen Dollar gegeben.

Die Unternehmen erwägten zudem, ein Joint Venture zu gründen, um gemeinsam bei Funkfrequenz-Auktionen als Bieter auftreten zu können. Im Mai hatte die US-Kommunikationsbehörde Federal Communications Commission (FCC) neue Regeln für die Auktion von Funkfrequenzen beschlossen, die sich derzeit noch im Besitz von Fernsehsendern befinden. Die Versteigerung wird wohl im Jahr 2015 stattfinden. Seitdem die FCC die neuen Regeln festgelegt hat, arbeiten Sprint und T-Mobile mit neuer Dringlichkeit an ihren Fusionsplänen. Sie haben den Eindruck, dass die geänderten Auktionsregeln ihrem Fusionsvorhaben nützen, sagen mehrere Personen, die sich mit der Sache auskennen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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