Wirtschaft

Tribut für E-Plus-Kauf Telefonica bietet Frequenzen an

Der Erwerb von E-Plus durch Telefonica ist noch nicht in trockenen Tüchern. Nun geht die spanische O2-Mutter auf die EU-Kartellwächter zu. Konkurrenten könnten einige Mobilfunkfrequenzen erhalten.

Die O2-Mutter Telefonica will einem Pressebericht zufolge mit der Abgabe einiger Mobilfunkfrequenzen die Zustimmung der EU-Kommission zur geplanten Milliarden-Übernahme von E-Plus gewinnen. Der spanische Konzern habe den Brüsseler Wettbewerbshütern angeboten, ein relativ kleines Hochfrequenzspektrum in Deutschland an einen neuen Anbieter zu vermieten, berichtete die "Financial Times" unter Berufung auf ein vertrauliches Dokument.

Damit wäre gewährleistet, dass hierzulande auch nach der E-Plus-Übernahme vier Unternehmen auf dem Markt sind. Denn die EU-Kommission befürchtet, dass die Mobilfunkpreise in Deutschland steigen, sollte die Zahl der Anbieter auf drei sinken. Frequenzen sind knapp und daher begehrt.

Dem Blatt zufolge sagte Telefonica ferner zu, bis zu drei Konkurrenten Netzkapazitäten zu Großhandelsgebühren zur Verfügung zu stellen. Dieses Angebot würde verfallen, wenn der Konzern nicht bis zum Jahresende entsprechende Interessenbekundungen erhalten habe. Die EU-Kommission habe Telefonicas Zugeständnisse an die Rivalen gesandt, um deren Reaktionen einzuholen.

Entscheidung bis Ende Juni

Telefonica gab bislang keine Stellungnahme zu dem Bericht ab. Die EU-Kommission hatte zuletzt bestätigt, dass das Unternehmen Vorschläge gemacht habe, zum Inhalt aber geschwiegen. Über die 8,6 Milliarden Euro schwere Übernahme soll bis zum 23. Juni entschieden werden.

E-Plus gehört dem niederländischen Telekom-Konzern KPN. Sollte der Deal über die Bühne gehen, würden der dritt- und der viertgrößte Mobilfunkanbieter in Deutschland hinter Primus Deutscher Telekom und Vodafone fusionieren.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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