Wirtschaft

Sparen bei Siemens-Hörgerätesparte? Tausende Mitarbeiter zittern

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(Foto: picture alliance / dpa)

Nach jahrelangen Bemühungen wird Siemens seine Hörgerätesparte wohl los. Sie soll an den Finanzinvestor EQT gehen. Die Mitarbeiter erwarten nun, dass die Schweden einen harten Sparkurs fahren.

Angesichts des bevorstehenden Verkaufs der Siemens-Hörgerätesparte an einen Finanzinvestor befürchten die rund 4000 Mitarbeiter einem Zeitungsbericht zufolge einen harten Sparkurs. Die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT wolle die Kaufsumme von gut zwei Milliarden Euro zu drei Viertel über Kredite finanzieren, berichtete der Berliner "Tagesspiegel" unter Berufung auf Unternehmenskreise.

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Nur 500 Millionen Euro sollten aus Eigenkapital aufgebracht werden. Bei einem solchen Anteil von Fremdfinanzierung werde aber womöglich eine Kostensenkung von zehn Prozent oder mehr nötig.

Finanzkreisen zufolge sollen am Mittwoch dem Siemens-Aufsichtsrat die Verkaufspläne vorgelegt werden. Am Donnerstag verkündet Konzernchef Joe Kaeser die Jahresbilanz seines Hauses. Im Rennen um Siemens Audiologische Technik (SAT) konnte EQT den Insidern zufolge den ebenfalls interessierten Finanzinvestor Permira ausstechen.

Zuletzt hatte Kaeser die Siemens-Sparte eigentlich an die Börse bringen wollen, nachdem vor einigen Jahren ein Verkauf an Private-Equity-Firmen am Preis gescheitert war. Das Börsenumfeld hatte sich in den vergangenen Wochen in Europa wegen Konjunktursorgen und schwacher Börsendebüts eingetrübt. Zuletzt waren mehrere Börsengänge angesichts der Turbulenzen an den Märkten abgesagt worden.

Erster Trennungsversuch vor vier Jahren

Kaeser müsste fürchten, die Tochter dort unter Wert zu verkaufen. Erst im vergangenen Jahr hatte das Dax-Schwergewicht seine Leuchtmitteltochter Osram an die eigenen Aktionäre verschenkt, nachdem ein Anteilsverkauf über den Kapitalmarkt nicht gelang. Beim ersten Trennungsversuch 2010 blies Kaeser, damals noch Finanzvorstand, den Verkauf der Hörgerätesparte an Finanzinvestoren ab, nachdem die Gebote in den Keller gegangen waren.

Vor einem halben Jahr konnte sich Siemens Insidern zufolge mit der dänischen GN Resound nicht über den Kaufpreis einigen. Die Fusion mit dem Rivalen hätte allerdings nur vage Erfolgsaussichten vor dem Kartellamt.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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