Wirtschaft

1800 Arbeitsplätze bald gestrichen? Tausende Mercedes-Beschäftigte streiken

Bisher werden viele Sprinter vor einer Lieferung in die USA zerlegt und wieder zusammengebaut.

Bisher werden viele Sprinter vor einer Lieferung in die USA zerlegt und wieder zusammengebaut.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die Unruhe ist groß im Mercedes-Werk in Düsseldorf. Die Gewerkschaft fürchtet, dass Hunderte Arbeitsplätze wegfallen könnten. Schließlich soll ein Teil der Sprinter-Produktion ins Ausland verlagert werden.

Beschäftigte des Mercedes-Werks in Düsseldorf haben aus Protest gegen die geplante Verlagerung eines Teils der Sprinter-Produktion ins Ausland die Arbeit niedergelegt. Mit Beginn der Nachtschicht gegen ein Uhr hätten sich rund 800 Beschäftigte an den Protesten beteiligt, weitere 1000 Beschäftigte hätten am Morgen die Arbeit verweigert, sagte eine Sprecherin der IG Metall.

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Die Proteste sollen den ganzen Tag über andauern, die Gewerkschaft rechnet insgesamt mit rund 3000 Teilnehmern. Die Beschäftigten fordern den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und wollen dies anlässlich einer Sitzung des Daimler-Aufsichtsrats mit ihren Aktionen unterstreichen. Die Gewerkschaft fürchtet, rund 1800 der 6600 Arbeitsplätze in Düsseldorf könnten wegfallen.

Das Unternehmen habe die Arbeitnehmervertretung über den Plan informiert, die Transporter für den US-Markt in den Vereinigten Staaten zu produzieren, hatte der Betriebsratsvorsitzende Thomas Weilbier jüngst gesagt: "Bei uns herrscht deshalb die Befürchtung, etliche hundert Arbeitsplätze könnten wegfallen." Eine Daimler-Sprecherin hatte Gespräche mit dem Betriebsrat bestätigt.

In Düsseldorf geht es um die Produktion der nächsten Sprinter-Generation in fünf bis sieben Jahren. Rund 15 Prozent der Lieferwagen werden in den USA, dem nach Deutschland zweitgrößten Markt für den Sprinter, verkauft.

Bisher werden die Transporter in Deutschland produziert, dann für die Lieferung in die USA zerlegt und dort wieder zusammengebaut. Dadurch vermeidet Daimler einen Importzoll von 25 Prozent, der seit den 60er Jahren gilt. Nun soll einem Sprecher zufolge komplett vor Ort produziert werden, um die Lieferzeiten zu verkürzen.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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