Flugzeughersteller Boeing wird in diesem Jahr weniger verdienen, als bislang angekündigt. Allerdings sind die Probleme bei einem Großauftrag für Militär-Tankflugzeuge nicht ganz so schlimm, wie von einigen befürchtet. Außerdem läuft das zivile Geschäft hervorragend.

Der US-Flugzeugbauer Boeing hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Den Gewinn je Aktie sieht der Airbus-Rivale 2015 nun bei 7,70 bis 7,90 US-Dollar je Aktie, bisher lag die Schätzung bei 8,20 bis 8,40 Dollar. Schwierigkeiten bereitet dem Konzern ein Großauftrag für Tankflugzeuge, für den hohe Sonderbelastungen fällig werden. Im zweiten Quartal dieses Jahres sei eine bereits angekündigte Belastung für das Programm von 536 Millionen Dollar angefallen, erklärte Boeing.

Entsprechend sank auch der Gewinn in den vergangenen drei Monaten. Boeing erzielte ein Nettoergebnis von 1,11 Milliarden nach 1,65 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitrum. Nach oben ging es dagegen weiter bei den Erlösen, die um 11 Prozent auf 24,54 Milliarden Dollar kletterten.

Damit übertraf der Konzern trotz der Probleme immerhin die Erwartungen der Anleger. Analysten hatten Boeing lediglich Umsätze von 24,22 Milliarden Dollar zugetraut. Im vorbörslichen Handel geht es für die Boeing-Aktie daher um 1,3 Prozent nach oben.

Boom bei Verkehrsflugzeugen

Profitieren konnte das Unternehmen erneut von einem starken Geschäft mit zivilen Verkehrsflugzeugen. Hier kletterten die Erlöse um 18 Prozent auf 16,9 Milliarden Dollar. Die Auslieferungen stiegen um 9 Prozent auf 197 Maschinen.

Zur Begründung für die Sonderbelastung beim KC-46-Tankflugzeug hatte das Unternehmen vergangene Woche auf höhere Kosten für die Entwicklung und Produktion verwiesen. Grund seien Veränderungen im Treibstoffsystem des Flugzeugs. Bis August 2017 wolle das Unternehmen aber weiter die ersten 18 Flugzeuge zur Luftbetankung an die U.S. Air Force ausliefern.

Bereits im vergangenen Sommer hatte Boeing bei dem Programm eine Belastung von 425 Millionen Dollar wegen Problemen bei der Verkabelung verbuchen müssen.