Wirtschaft

Airbags wie "Splitterbomben" Takata löst Mega-Rückruf aus

Treibladung im Lenkrad: Im Idealfall kann ein Airbag Leben retten (hier ein Test-Crash beim TÜV Rheinland, Archivbild).

Treibladung im Lenkrad: Im Idealfall kann ein Airbag Leben retten (hier ein Test-Crash beim TÜV Rheinland, Archivbild).

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die US-Behörden ziehen die Notbremse: Angesichts tödlicher Mängel zwingen sie fast ein Dutzend Autobauer, ihre Airbag-Rückholaktion auszuweiten. Betroffen von den Problemen bei Takata sind US-Konzerne ebenso wie Toyota, Honda oder BMW.

In den Vereinigten Staaten erhöht die Verkehrsaufsicht NHTSA den Druck auf den japanischen Auto-Zulieferer Takata. Bei Airbags aus der Takata-Produktion waren zuvor gravierende Probleme aufgetreten, mit zum Teil verheerenden Folgen für die Fahrzeuginsassen. Jetzt sieht die in den USA für die Sicherheit im Straßenverkehr zuständige Behörde offenbar keinen anderen Ausweg mehr, als sämtliche Fahrzeuge mit den beanstandeten Takata-Bauteilen in die Werkstätten zurückzubeordern.

BMW
BMW 105,85

Die Behörde forderte die Firma und alle betroffenen Hersteller in einer Mitteilung zu einem landesweiten Rückruf aller Wagen auf, in denen Takata-Airbags auf der Fahrerseite verbaut wurden. Von der kostspieligen Aktion ist den Angaben zufolge ein breiter Querschnitt der internationalen Automobilindustrie betroffen.

Quer durch die Branche

Namentlich genannt werden in dem Aufruf nicht nur US-Hersteller wie Chrysler, Ford und General Motors, sondern auch fernöstliche Branchenschwergewichte wie Honda, Mazda, Mitsubishi, Nissan, Subaru und Toyota. Einziger deutscher Name unter den zehn betroffenen Autobauern ist der Münchner Premium-Hersteller BMW.

Bislang hatten die Unternehmen den Rückruf auf bestimmte US-Regionen beschränkt. Dabei ging es um insgesamt etwa 4,1 Millionen Fahrzeuge. Da es aber jüngst aber auch einen Airbag-Vorfall in einer bis dahin nicht von dem Rückruf abgedeckten Gegend gegeben habe, müssten die Hersteller nun landesweit vorgehen, erklärte die Behörde. Wie viele Autos deshalb zusätzlich in die Werkstätten müssen, ließ die NHTSA offen.

Landesweiter Rückruf

Bei den mit Takata-Airbags ausgestatteten Fahrzeugen können die Airbags auch ohne Aufprall zünden. Aufgrund eines Defekts beim Entfalten wirken die Schutzvorrichtungen angeblich "wie eine Splitterbombe". Umherfliegende Metallteile könnten Insassen verletzen, hieß es. Bislang sind dabei den Angaben zufolge fünf Menschen getötet worden.

Weltweit bereits einige Millionen von Autos in die Werkstätten zurückgerufen. US-Anwälte gehen bislang von etwa 150 Verletzungen aus. Die NHTSA hatte bereits im Oktober in ungewöhnlich deutlicher Form vor den Takata-Airbags gewarnt. Die Firma war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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