Wirtschaft

"Wir brauchen keine Partnerschaft" Swatch macht Apple Konkurrenz

Zukunftstrend Wearables: Nick Hayek bei der Präsentation des Modells "Touch" (Archivbild).

Zukunftstrend Wearables: Nick Hayek bei der Präsentation des Modells "Touch" (Archivbild).

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Absage hat es in sich: Der weltgrößte Uhrenhersteller Swatch lehnt eine Zusammenarbeit mit dem kalifornischen Kultkonzern ab. Stattdessen dringen die Schweizer auf eigene Faust in einen der derzeit heißesten Zukunftsmärkte vor.

Der Schweizer Uhrenkonzern Swatch will sich mit einer eigenen Fitness-Uhr Marktanteile im vielversprechenden Segment der smarten Multifunktionsarmbänder zur Überwachung von Vitaldaten sichern. Dazu soll das elektronische Modell "Swatch Touch" ab dem kommenden Jahr mit Zusatzfunktionen für Sportler ausgestattet werden, wie der Chef des Schweizer Konzerns, Nick Hayek, der Zeitung "NZZ am Sonntag" erklärte. Nick Hayek ist der Sohn des 2010 verstorbenen Swatch-Gründers Nicolas Hayek.

"Wir werden im Jahr 2015 alle Fitness-Funktionen in einer Swatch Touch integrieren", sagte Hayek. "Sie bleibt zwar eine Uhr, wird aber alle heute gebräuchlichen Fitness-Funktionen, mit denen der Körper überwacht wird, umfassen."

Uhren mit Zusatzfunktionen wie Pulsmessung, Trainingscomputer oder GPS-Geschwindigkeitsmessung gelten als lukratives Marktsegment mit großen Zukunftschancen. Hersteller versprechen sich von den neuen, körpernah getragenen Mobilgeräten zusätzliche Umsätze.

"Sie bleibt eine Uhr"

Mobile Endgeräte am Handgelenk zeichnen ebenso wie die sogenannten Fitness-Armbänder die Daten ihres Trägers auf und bieten dem Nutzer über die automatische Auswertung von Pulsfrequenz, räumlicher Bewegung und elektrischem Hautwiderstand Aufschlüsse über Trainingsfortschritte, Stressbelastung, Schlafmangel und den allgemeinen Gesundheitszustand. In Kombination mit den sozialen Netzwerken lassen sich Erfolge und Rückschläge teilen.

Die mobile Überwachung von Körperfunktionen soll Nutzern eine Reihe von Vorteilen bringen und sie zu einem gesünderen Leben animieren. Zugleich vervollständigen die anfallenden Datenmengen das Bild von Nutzungsgewohnheiten, Vorlieben und anderen werberelevanten Informationen zum Verhalten des Trägers. Im angelsächsischen Raum diskutieren Analysten den Produkttrend und die damit verbundenen Hoffnungen unter dem Stichwort "Wearables" (deutsch etwa: "Tragbare").

Einen Bericht über eine mögliche Zusammenarbeit mit dem iPhone-Hersteller Apple zur Entwicklung einer solchen Multifunktionsuhr hatte Swatch in der vergangenen Woche dementiert. "Wir haben bereits das gesamte Knowhow, wir brauchen keine Partnerschaft", hatte Hayek gesagt. Swatch beliefere bereits einen der Marktführer mit Modulen für Fitnessbänder, hieß es. Der US-Konzern Apple selbst arbeitet Branchengerüchten zufolge längst selbst an einer Armbanduhr mit Smartphone-Funktionen, der sogenannten iWatch.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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