Wirtschaft

Aktie auf Talfahrt Südzucker erleidet Rekord-Kurssturz

Der Berg von Zuckerrüben kann nicht darüber hinwegtäuschen: Die Geschäfte von Südzucker laufen derzeit wenig erfreulich.

Der Berg von Zuckerrüben kann nicht darüber hinwegtäuschen: Die Geschäfte von Südzucker laufen derzeit wenig erfreulich.

(Foto: picture alliance / dpa)

Es ist der größte Tagesverlust der Unternehmensgeschichte: Die Aktien von Südzucker brechen an der Börse regelrecht ein. "Goldman Sachs lag wieder einmal richtig", staunt ein Händler mit Blick auf die jüngsten Quartalszahlen.

Ein Gewinneinbruch und ein pessimistischer Ausblick setzen die Aktie von Südzucker unter Druck. Die Papiere brachen um 15 Prozent ein und waren mit 17,37 Euro so billig wie zuletzt im Dezember 2010. Dabei wechseln innerhalb der ersten Handelsminuten bereits mehr Südzucker-Titel den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag. Mehr als die Hälfte des Aktienumsatzes im Nebenwerteindex MDax ging auf das Konto des Zucker-Produzenten.

Südzucker
Südzucker 13,06

Südzucker hatte zuvor Zahlen für das im Ende Februar ausgelaufene Geschäftsjahr 2013/14 vorgelegt. Und die fielen alles andere als gut aus. Wegen der einer schwächeren Nachfrage und höheren Rohstoffpreisen musste das Unternehmen Einbußen bei Umsatz und Gewinn hinnehmen. Auch für das laufende Geschäftsjahr rechnet Europas größter Zuckerkonzern mit weiteren Rückgängen. "Das wirtschaftliche Umfeld im Bereich Zucker und Bioethanol trübt sich für uns ein", sagte ein Konzernsprecher.

Der Konzernumsatz fiel von 7,8 auf 7,7 Milliarden Euro. Das operative Konzernergebnis brach auf 658 Millionen Euro ein, im Vorjahr hatte es noch bei 972 Millionen Euro gelegen. Darin sind die Bußgeldzahlungen aus einem Kartellverfahren noch nicht enthalten. Südzucker hatte Mitte Februar angekündigt, wegen Preisabsprachen eine Geldbuße von 195,5 Millionen Euro zu zahlen. Im Gegenzug stelle das Bundeskartellamt das Verfahren ein.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Südzucker mit Konzernumsatz von rund 7 Milliarden Euro und einem Rückgang des operativen Konzernergebnisses auf etwa 200 Millionen Euro.

"Goldman Sachs lag wieder einmal richtig", sagte ein Händler mit Blick auf die Quartalszahlen von Südzucker. Ende März hatte die Bank die Aktie auf "Conviction Sell" abgestuft. Die Prognose des Unternehmens für den europäischen Absatzmarkt sei angesichts der vollen Zuckerlager "düster". Das erfordere umfangreiche Anpassungen, also Kostensenkungen. "Und die dürften erst einmal viel Geld kosten", sagte der Händler.

Der Weltmarktpreis für Zucker habe sich im ersten Quartal kaum erholt, sei Mitte Januar sogar auf ein neues Rekordtief gefallen. "Südzucker wird mit dem Auslaufen der EU-Subventionen für Zucker künftig immer stärker vom Weltmarktpreis abhängig", so der Händler.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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