Wirtschaft

Aktie im Höhenflug Steigen Hedgefonds bei Adidas ein?

Laut einem Medienbericht könnte ein Einstieg von Investoren dem Konzern radikale Änderungen bescheren.

Laut einem Medienbericht könnte ein Einstieg von Investoren dem Konzern radikale Änderungen bescheren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Beim größten deutschen Sportartikelhersteller weht möglicherweise bald ein anderer Wind - laut Medienberichten könnte Adidas-Chef Hainer vor dem Aus stehen. Finanzinvestoren stünden bereit und könnten das Unternehmen einer Radikalkur unterziehen.

Die Krise beim Sportausrüster Adidas zieht einem Magazinbericht zufolge mehrere Hedgefonds an. Angelsächsische Investoren sondierten einen Einstieg bei Adidas, berichtete das "Manager Magazin". Im Fall eines Anteilskaufs wollten diese Großanleger radikale Änderungen bewirken - insbesondere die Ablösung von Vorstandschef Herbert Hainer. Ihn hatten Anteilseigner jüngst wegen seines vermeintlich trägen Krisen-Managements kritisiert. Zuletzt musste der Konzern unter Hainer seine Gewinnprognose drastisch nach unten korrigieren. Dessen Vertrag als Vorstandsvorsitzender war allerdings erst im Frühjahr um zwei Jahre bis März 2017 verlängert worden.

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Der Adidas-Aktie, die seit Jahresbeginn rund ein Drittel an Wert verloren hatte, taten die Gerücht um einen möglichen Umbruch im Konzern jedenfalls gut: Nach deren Bekanntwerden mauserte sich der Aktien-Kurs am Mittwoch vom Dax-Schlusslicht mit leichten Verlusten zum absoluten Spitzenreiter mit am Ende plus 3,5 Prozent. Bereits vor Börsenstart am Mittwoch meinte ein Marktteilnehmer: Jede Veränderung in der Führungsstruktur oder der Strategie dürfte die Aktie beflügeln.

Analyst hält Machtwechsel für unwahrscheinlich

Zu den möglichen Interessenten an einem Einstieg bei dem Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach zählten Third Point, Knight Vinke und TCI, berichtete das "Manager Magazin". Laut einem Unternehmenssprecher hat sich Adidas in den vergangenen Monaten mit aktuellen und potenziellen Investoren getroffen, wie das "Wall Street Journal" zuvor bereits berichtet hatte. Zu Details der Gespräche wollte der Sprecher nichts sagen. Eric Knight, Gründer des Fonds Knight Vinke, dementierte allerdings ein Interesse: "Wir haben keinen Anteil (an Adidas) und haben das auch nicht vor", sagte er. Von den übrigen Investoren waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.

Es gibt auch weitere kritische Einschätzung der Gerüchte: Dass der Konzern keine dominierenden Aktionäre hat, spricht nach Ansicht von Analysten allerdings eher gegen einen Machtwechsel an der Firmenspitze. "Mit den Stimmen einiger Investoren im Bereich von drei bis fünf Prozent kann man keinen Vorstand absetzen", gab Equinet-Analyst Ingbert Faust zu bedenken. "Und konkret mitreden kann man erst, wenn man ein Aufsichtsratsmandat hat." Er rechne deshalb nicht mit einer Absetzung des Vorstands, glaube aber, dass das Management Anregungen unzufriedener Investoren aufgreifen werde.

Ein anderer Analyst, der nicht namentlich genannt werden wollte, gibt Vorstandschef Hainer ebenfalls eine Zukunft bis zu dessen angekündigten Abschied im Jahr 2017. "Ich glaube nicht, dass es gelingt, das Management davonzujagen", sagte der Branchenexperte. "Bis Adidas neue Mittelfristziele vorstellt, erwarte ich keine neuen Nachrichten. Das sind für Hedgefonds paradiesische Verhältnisse", sagte der Analyst. "Ich könnte mir vorstellen, dass Hedgefonds die Aktie in den nächsten Monaten hin und her jagen."

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts

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