Wirtschaft

Anleger zum Kauf verleitet Spielt Elliott falsches Spiel mit SLM?

Blick auf das Lübecker Firmengelände von SLM Solutions.

Blick auf das Lübecker Firmengelände von SLM Solutions.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach oben springen Aktien des im TecDax notierten Unternehmens SLM Solutions. Grund: Der US-Investor Elliott hat angekündigt, sich stärker zu engagieren. Manche Händler sehen dies jedoch kritisch - und schätzen es als möglicherweise gefährlich ein.

Die Aussicht auf eine größere Einflussnahme des streitbaren US-Hedgefonds Elliott treibt die Aktien von SLM Solutions in die Höhe. Die im TecDax gelisteten Titel sprangen im Frankfurter Frühhandel um 5,8 Prozent auf 32,81 Euro. Danach kam das Papier jedoch etwas zurück und legte zuletzt noch 2,5 Prozent zu.

Elliott, hinter dem der Investor Paul E. Singer steht, kündigte an, innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Stimmrechte an dem 3D-Druck-Maschinenbauer erwerben und auf die Besetzung oder Abberufung wichtiger Aufsichts- und Management-Posten Einfluss nehmen zu wollen. Zudem strebe der Investor eine Änderung der Kapitalstruktur und der Dividendenpolitik an. "Kurzfristig dürfte die Aussicht treiben, dass Elliott seinen 20-Prozent-Anteil weiter aufstockt", kommentierte ein Händler die Entwicklung. Ob dies aber nachhaltig sei und auch dem Unternehmen SLM nutze, sei fraglich.

"Auf einer Fehlspekulation sitzengeblieben"

Singer hatte kürzlich die Pläne von GE durchkreuzt, SLM Solutions zu übernehmen. Er hatte sich bei den Lübeckern eingekauft, um eine Aufstockung der Offerte zu erzwingen. Die Amerikaner waren darauf aber nicht eingegangen. Daher sehen auch weitere Händler den jüngsten Vorstoß von Elliott auch kritisch: "Elliott sind da nicht wegen ihrem Interesse am Unternehmen SLM eingestiegen, sie wollten lediglich vom Gebot von General Electric profitieren", so ein Händler. "Jetzt sind sie auf einer Fehlspekulation sitzengeblieben und müssen sehen, dass sie da ohne zu große Verluste rauskommen."

Dazu seien nun "die üblichen Maßnahmen zum Aufhübschen" angekündigt worden. Eine Änderung der Kapitalstruktur sowie der Dividendenpolitik könnte im schlechtesten Fall zu einer steigenden Verschuldung von SLM führen bei einer gleichzeitig viel zu hohen Ausschüttung. "Ein Wachstumsunternehmen soll in seine Zukunft reinvestieren und nur wenig ausschütten", so der Händler weiter. Die konkreten Maßnahmen müssten daher genau auf ihre Nachhaltigkeit geprüft werden.

Im laufenden Jahr hat die SLM-Aktie bereits mehr als 60 Prozent zugelegt. Zu einem deutlichen Kursausschlag war es Anfang Dezember gekommen, nachdem General Electric 38 Euro in bar je Aktie oder insgesamt 672 Millionen Euro für das Unternehmen geboten hatte. Zwischenzeitlich erreichte der Kurs mehr als 44 Euro. Nachdem Singer General Electric den Einstieg jedoch vermiest hatte, stürzte die Aktie wieder bis auf rund 30 Euro ab.

Quelle: ntv.de, kst/DJ/rts

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