Wirtschaft

Fahren ohne Fahrer Sony stattet Autos mit "Augen" aus

Der Mercedes S 500 ist der Ansatz von Daimler, beim Geschäft mit autonomen Autos mitzumischen.

Der Mercedes S 500 ist der Ansatz von Daimler, beim Geschäft mit autonomen Autos mitzumischen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Einsatz selbstfahrender Autos rückt näher: Sony bereitet sich auf den nächsten Zukunftsmarkt vor. Hochsensible Kameras für autonome Pkw wollen die Japaner demnächst in Masse produzieren. Kunden erhofft sich Sony in Deutschland.

Der japanische Elektronikriese Sony plant einem Medienbericht zufolge die Massenfertigung von hochsensiblen Kameras für selbstfahrende Autos. Die Produktion dieser "elektronischen Augen" werde in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres im Sony-Werk in Kumamoto im Südwesten des Landes starten, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei". 2016 könnten die Autos großer Hersteller dann mit den Bildsensoren ausgestattet werden.

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Sony habe Sensoren entwickelt, die zehn Mal so empfindlich seien wie die Modelle, die derzeit in Autos eingebaut werden. Die neuen Sensoren könnten Hindernisse bei Tag und Nacht erkennen.

"Chance für die japanische Auto- und Elektronikindustrie"

Selbstfahrende Autos benötigen dem Bericht zufolge mindestens sechs hochempfindliche Kameras - sie sind deshalb ein wichtiges Bauteil für die Autos der Zukunft. Die Entwicklung solch intelligenter Autos sei eine Chance für die japanische Auto- und Elektronikindustrie, schrieb "Nikkei". Sony wolle einen Marktanteil von 50 Prozent weltweit für Bildsensoren erreichen.

Sony leidet wie viele japanische Unternehmen unter der starken Konkurrenz in Asien. Im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende März 2014 verzeichnete der Konzern einen Verlust von umgerechnet rund 900 Millionen Euro.

Wettlauf um autonome Autos

Die Zukunft selbstfahrender Autos ist nach Meinung von Experten nah: Laut einer Studie des US-Analyseunternehmens IHS Automotive sollen bereits im Jahr 2025 rund 230.000 eigenständig fahrende Pkw auf den Straßen der Welt unterwegs sein. Zehn Jahre später soll deren Zahl dann bereits auf knapp 12 Millionen angewachsen sein.

Und dies könnte möglicherweise gar nicht mal so übertrieben optimistisch sein, wie es sich anhört. Denn viele der großen Autobauer arbeiten bereits an einer Umsetzung der Vision vom autonomen Fahren, etwa die deutschen Hersteller Audi und Daimler sowie deren schwedischer Konkurrent Volvo.

Aber vor allem der Internetgigant Google treibt bereits mit Hochdruck die Entwicklung seines selbstfahrenden "Google Cars" voran. Bereits seit 2009 testet Google Fahrzeuge mit Auto-Pilot. Bereits in den kommenden Jahren will das Unternehmen ein kleines Pilotprogramm mit etwa hundert dieser Autos ins Leben rufen.

Quelle: ntv.de, kst/AFP

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