Wirtschaft

Schwacher Smartphone-Absatz Sony rutscht tiefer in Verlustzone

Sony kappte nun das zweite Mal in diesem Jahr die Prognose für den Smartphone-Absatz.

Sony kappte nun das zweite Mal in diesem Jahr die Prognose für den Smartphone-Absatz.

(Foto: picture alliance / dpa)

Etwa eine Milliarde Euro an Verlusten häuft Sony im jüngsten Quartal an - das ist allerdings weniger als von Experten erwartet. Eine deftige Abschreibung auf die Smartphone-Sparte drückt das Ergebnis in den roten Bereich.

Die Dauerkrise beim japanischen Elektronikhersteller Sony nimmt kein Ende. Im zweiten Geschäftsquartal war es eine Mega-Abschreibung auf das schwächelnde Smartphone-Geschäft, die dem Konzern aus Tokio die Bilanz vermieste. Sony reduzierte den Wert der Sparte in den Büchern um 180 Milliarden Yen. Die Folge war ein Verlust von 136 Milliarden Yen, umgerechnet rund eine Milliarde Euro, im Zeitraum Juli bis September.

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Überraschend kam der Verlust nicht, denn Sony hatte die Wertberichtigung bereits angekündigt. Analysten hatten deshalb sogar mit einem noch höheren Verlust gerechnet. Im Vorjahreszeitraum hatte Sony mit minus 19,6 Milliarden Yen ebenfalls einen Verlust geschrieben.

Eigentlich soll das Smartphone-Geschäft mit den Handys der Marke Xperia eine der drei Säulen des Elektronikkonzerns sein. Sony-Chef Kazuo Hirai hatte das Ziel ausgegeben, die Japaner auf Rang drei der größten Smartphone-Hersteller hinter Samsung und Apple zu schieben. Bislang ist der Plan jedoch nicht aufgegangen, die Sparte muss umgebaut werden.

Billigkonkurrenz aus China ärgert Japaner

Sony hatte den eigenen Irrtum schon eingesehen und angekündigt, sich auch mit einem kleineren Marktanteil zufrieden zu geben. Insbesondere die Billigkonkurrenz aus China macht den Japanern und anderen Smartphone-Herstellern zu schaffen. Der Nettoverlust der Sony-Smartphone-Sparte lag im jüngsten Quartal bei 172 Milliarden Yen.

Sony kappte nun das zweite Mal in diesem Jahr die Prognose für den Smartphone-Absatz. Ursprünglich wollte der Konzern 50 Millionen Einheiten an den Mann und die Frau bringen. Vor drei Monaten reduzierte Sony das Absatzziel auf 43 Millionen und nun auf 41 Millionen Einheiten.

Analysten lobten diesen Schritt. Die bisherigen Ziele seien einfach zu ambitioniert gewesen. Die Prognosesenkung zeige, dass Sony jetzt realistischer werde, sagten sie. Wie Sony aber nun ein Turnaround gelingen soll, bleibt weiterhin unklar.

Neuer Mobilfunk-Chef soll es richten

Immerhin bekommt das Mobilfunkgeschäft mit Hiroki Totoki einen neuen Chef. Der hochrangige Manager hatte bislang hinter den Kulissen am Umbau des Sony-Konzerns mitgearbeitet, nun übernimmt er die Verantwortung für den Bereich.

Abgesehen vom Smartphone-Geschäft entwickelte sich Sony aber robust. Die anderen beiden Säulen, die Spielesparte mit der Playstation und die Bildsensoren für Kameras, schrieben schwarze Zahlen. Mit knapp 22 Milliarden beziehungsweise 30 Milliarden Yen erzielten die Geschäfte deutlich bessere Gewinne als im Vorjahreszeitraum, als sie Verluste von 4 Milliarden beziehungsweise einen vergleichsweise kleineren Gewinn von 12 Milliarden Yen erwirtschafteten.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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