Wirtschaft

"Das ist kein Spaziergang" Sony kündigt Einschnitte an

Die Investoren drängeln: Sony-Chef Kazuo Hirai geht mit seinen Argumenten in Deutschland an die Öffentlichkeit (Archivbild).

Die Investoren drängeln: Sony-Chef Kazuo Hirai geht mit seinen Argumenten in Deutschland an die Öffentlichkeit (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Der Druck auf die Konzernführung ist offenbar gewaltig: In Deutschland, einem der größten Absatzmärkte von Sony, deckt der Vorstandschef des japanischen Elektronikkonzerns strategische Überlegungen auf. "Man darf sich nichts vormachen."

Unruhe bei Sony: Sony-Chef Kazuo Hirai bereitet Mitarbeiter und Aktionäre des japanischen Elektronikkonzerns auf weitere Opfer vor. "Vor dem Hintergrund, wie umkämpft dieser Markt ist und wie schnell er sich ändert, müssen wir uns anpassen", sagte Hirai der "Welt am Sonntag" mit Blick auf die Entwicklungen in der Unterhaltungselektronik. "Das gilt für unser Mobilgeschäft genauso wie für unser TV-Geschäft." Dabei wollte der Sony-Chef ausdrücklich auch tiefe Eingriffe nicht ausschließen.

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Der Verkauf, das Schließen eines Geschäftsbereichs oder die Zusammenarbeit mit anderen Herstellern seien Optionen in jedem Geschäft, hieß es. Sony müsse jetzt erst einmal durch die Restrukturierung gehen. Man schaue sich alle Faktoren an, bevor entschieden werde, welche Option am Ende zu ziehen sei, sagte Hirai der Zeitung.

Im TV-Geschäft hat Sony eine volle Dekade lang rote Zahlen geschrieben. Im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr (per 31. März) könnte die Sparte allerdings die Gewinnschwelle erreicht haben, hieß es. Die Kennzahlen zum Jahresabschluss will Sony Ende April veröffentlichen.

Die Aktionäre machen Druck

"Möglicherweise kommen wir nun aus den Verlusten heraus, aber man darf sich nichts vormachen: Das ist kein Spaziergang", sagte Hirai weiter. Das Geschäft bleibe herausfordernd. "Wenn wir nun profitabel sind, ist das keine Garantie, dass es im nächsten Jahr auch so ist."

Ein ausgemachte Sache ist der Verkauf der TV-Sparte offenbar noch lange nicht: Trotz der Verluste gebe es zwei wesentliche Gründe, warum Fernseher für Sony so wichtig seien, betonte der Sony-Chef. "Erstens bringen sie unsere Marke in die Häuser unserer Nutzer."

Synergien der TV-Technologie

Die Menschen sehen täglich auf ihre Fernseher und erkennen dort den Schriftzug. Auf diese Weise verstünden sie, wofür Sony stehe. "Und zweitens bringen unsere Ingenieure in der TV-Sparte enorme technologische Leistungen zustande, die auch für unsere Smartphones und für unser Playstation-Geschäft wichtig sind", erklärte Hirai.

Es sei leicht, den Ausstieg aus dem TV-Geschäft zu fordern, meinte der Konzernchef offenbar im Hinblick auf entsprechende Stimmen aus dem Lager der Analysten oder Investoren. Doch ein solcher Schritt hätte auch Auswirkungen auf viele andere Bereiche. "All das müssen wir berücksichtigen, bevor wir irgendeine Entscheidung fällen."

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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