Wirtschaft

Fünfter Verlust in sechs Jahren? Sony bleibt Schatten früherer Tage

Regen statt Sonnenschein: Sony schreibt tiefrote Zahlen.

Regen statt Sonnenschein: Sony schreibt tiefrote Zahlen.

(Foto: REUTERS)

Scheibchenweise hat der japanische Konzern Sony zuletzt die Erwartungen zurückgeschraubt - nun summiert sich der Verlust auf fast eine Milliarde Euro. Zwar schreitet der Umbau voran. Doch für einen Gewinn wird es auf absehbare Zeit nicht reichen.

Sony kommt nicht auf die Beine. Dem japanischen Konzern macht weiter das schwächelnde Geschäft mit Unterhaltungselektronik zu schaffen. Im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 werden am Ende daher wieder rote Zahlen stehen. Der angekündigte fünfte Verlust in sechs Jahren ist eine herbe Enttäuschung für die Investoren, die eigentlich darauf warten, dass die Restrukturierung Früchte trägt. Doch die kostet vorerst nur.

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Sony 76,70

Im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr summierte sich der Nettoverlust auf 128,4 Milliarden Yen (917 Millionen Euro), wie Sony am Mittwoch mitteilte. Zur Begründung verwies der Konzern unter anderem auf den Abschied von der Computerproduktion, der wenig einträglichen Fernsehsparte und schmerzvollen Umstrukturierungen.

Umsatzplus dank Smartphones und Playstation

Auf der anderen Seite sorgten die erfolgreiche Spielekonsole Playstation 4, die hohe Nachfrage nach Sony-Smartphones und der schwache Yen für ein Umsatzplus von 14,3 Prozent auf umgerechnet 57,5 Milliarden Euro. Seit der Markteinführung der Playstation 4 Mitte November wurden den Angaben zufolge mehr als sieben Millionen Exemplare verkauft.

Immerhin geht der einst weltweite König der Unterhaltungselektronik davon aus, den Verlust im neuen Geschäftsjahr einzugrenzen. So rechnen die Japaner nun mit einem Fehlbetrag in Höhe von 50 Milliarden Yen, umgerechnet knapp 360 Millionen Euro. In dem bis März 2015 laufenden Geschäftsjahr wollen die Japaner 50 Millionen Smartphones verkaufen. Das sind fast elf Millionen mehr als im Vorjahr. Das Geschäft mit Spielekonsolen werde dagegen voraussichtlich schwächer ausfallen.

Scheibchenweise ins Minus

Im Laufe des vergangenen Jahres hat Sony seine Anleger immer wieder mit neuen Gewinnwarnungen vergrätzt. Erst sollte es für 2013/14 ein Gewinn sein, im Februar kündigte der Konzern dann einen Verlust an. Vor zwei Wochen schließlich hieß es, der Verlust würde größer ausfallen als erwartet.

Mit den steigenden Verlusten hat Sony seinen Umbau verstärkt. Im Februar kündigte das Unternehmen an, 5.000 Stellen zu streichen, seine PC-Sparte abzustoßen und das TV-Geschäft als separate Einheit auszugliedern.

Aktuell aber gibt Sony ein klägliches Bild ab. Verbraucher greifen lieber bei Produkten der ewigen Rivalen Apple und Samsung zu. Anleihen der Japaner werden von Ratingfirmen als "Schrott" bewertet. Langjährige Sony-Beobachter machen eine beunruhigende Tendenz aus. Zwei Jahre nach Amtsantritt ist Konzernchef Kazuo Hirai immer noch eher damit beschäftigt, Fehler auszumerzen, als an neuen Bestseller-Produkten zu arbeiten. Seine langfristige Strategie für den Konzern will der Manager am 22. Mai vorstellen.

Quelle: ntv.de

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