Wirtschaft

Trennung von Zeitarbeitern Solarworld reagiert auf Preisdumping

Ein Solarworld-Mitarbeiter bereitet in Armstadt (Thüringen) ein Solarmodul auf einen Leistungstest vor.

Ein Solarworld-Mitarbeiter bereitet in Armstadt (Thüringen) ein Solarmodul auf einen Leistungstest vor.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hunderte Zeitarbeiter will Solarworld in Sachsen und Thüringen nicht mehr weiter beschäftigen. Das Unternehmen führt derzeit einen harten Preiskampf, der vor allem von China ausgeht. Solarworld erwartet eine Entspannung 2017.

Solarworld will sich bis zum Jahresende an seinen Standorten in Sachsen und Thüringen von rund 500 Zeitarbeitern trennen. Zum 1. Oktober sowie zum 1. Dezember werden im sächsischen Freiberg rund 300 und im thüringischen Arnstadt rund 200 Zeitarbeiter abgemeldet, wie Unternehmenssprecher Milan Nitzschke mitteilte. Fest angestellte Mitarbeiter seien nicht betroffen.

Grund ist laut Nitzschke die Überproduktion chinesischer Hersteller. Diese fluteten mit ihren Produkten zu Dumpingpreisen den internationalen Markt.

Solarworld werde im vierten Quartal seine "Produktion maßvoll anpassen", so Nitzschke. Er gehe davon aus, dass im kommenden Jahr die Fertigung wieder ausgeweitet und die Zahl der Beschäftigten erhöht werden könne.

Massiver Preisverfall

In der Solarbranche tobt derzeit ein existenzbedrohender Preiskampf. Für einige Zeit hatten Zölle auf Billigimporte aus Asien die Preise für Solarzellen und Solarmodule in Europa und den USA stabilisiert. Doch inzwischen beklagen die Firmen auf beiden Seiten des Atlantiks wieder einen Preisverfall - und machen einmal mehr Unternehmen in China dafür verantwortlich.

"Seit vier bis fünf Wochen haben die Preise zwischen zehn und 15 Prozent nachgegeben", beschrieb Luc Grare, Marketing-Vorstand bei Europas Nummer eins REC Solar, vor kurzem die Dramatik des Rückgangs. Firmen wie Solarworld, SMA Solar oder die US-Konzerne Sunpower und First Solar geraten unter Druck. Doch während die einen auf Antidumping-Maßnahmen setzen, sehen andere auch Chancen durch sinkende Preise.

Grund für den Preisrutsch ist China, wo der Markt für Solaranlagen kollabiert ist. Die Volksrepublik ist der größte Markt für die Solarindustrie, auch weil die Branche dort vom Staat unterstützt wird.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts

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