Wirtschaft

Aktie legt kräftig zu Solarworld bestätigt gesenkte Prognose

Konzernchef Frank Asbeck ist hinsichtlich des Rechtsstreits in den USA optimistisch.

Konzernchef Frank Asbeck ist hinsichtlich des Rechtsstreits in den USA optimistisch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Damoklesschwert des Rechtsstreits mit dem US-Zulieferer Hemlock schwebt über Solarworld. Konzernchef Asbeck erwartet einen Vergleich. Solarworld verzeichnet einen geringeren Quartalsgewinn als erwartet. Die Anleger greifen dennoch zu.

Solarworld hat seine Ergebnisse im zweiten Quartal zwar gesteigert, der Konzern verdiente wegen eines Bilanzierungseffektes operativ aber weniger als Ende Juli angekündigt. Die jüngst gesenkte Prognose für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen.

Vor Zinsen und Steuern (Ebit) erwirtschaftete Europas größter Solarkonzern im zweiten Quartal 4,5 Millionen Euro. Bei der Vorlage vorläufiger Zahlen Ende Juli hatte Solarworld das Ebit mit 6,6 Millionen Euro beziffert. "Ursache ist eine Änderung bei der Erfassung des Lagerbestandes", erklärte ein Solarworld-Sprecher die Differenz. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern einen Verlust von 4,2 Millionen Euro geschrieben.

Aktie macht Kursverluste wieder wett

Der Kurs der Solarworld-Aktie legte kräftig zu. Ein Händler bezeichnete das als Gegenreaktion auf die Kursverluste seit der Prognosesenkung am 29. Juli. Offensichtlich hätten Anleger zuletzt wegen des Ausblicks für das Gesamtjahr wieder mehr Vorsicht walten lassen.

Hinzu komme, dass der Rechtsstreit mit dem US-Zulieferer Hemlock die operative Entwicklung bei Solarworld aus Sicht des Marktes "latent überlagert". Solarworld-Chef Frank Asbeck äußerte sich am Montag optimistisch, dass sein Konzern letztlich einen Vergleich mit dem Siliziumhersteller Hemlock erzielen wird.

Im ersten Halbjahr 2016 fiel bei Solarworld vor Steuern und Zinsen noch ein Fehlbetrag von 5,2 Millionen Euro an, nach einem Minus von 12,2 Millionen Euro im Vorjahr. Unter dem Strich schrieb Solarworld in der Zeit von Januar bis Juni einen Verlust von 23 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum war der Fehlbetrag mit 25,5 Millionen Euro noch etwas höher ausgefallen.

Starke Nachfrage auf dem Weltsolarmarkt

Die Absatzmenge stieg dank einer starken Nachfrage auf dem weltweiten Solarmarkt im ersten Halbjahr um 50 Prozent auf 682 Megawatt. Die USA bildeten dabei erneut den größten Einzelmarkt. Der Umsatz nahm um knapp 36 Prozent auf 434,2 Millionen Euro zu. Solarworld erwartet zwar für 2016 einen weltweiten Anstieg der Nachfrage nach Solarprodukten, der Preisdruck hat jedoch "Ende Juni" zugenommen, wie Konzernchef Asbeck den Aktionären im Zwischenbericht schrieb.

Vor diesem Hintergrund erwartet der Konzern im operativen Geschäft im schlimmsten Fall einen Verlust von 10 Millionen Euro. Im besten Fall will Solarworld ein positives Ebit von 10 Millionen Euro erzielen. Die Erlöse sollen im Gesamtjahr um mehr als 20 Prozent auf bis zu 1 Milliarde Euro steigen. Auch die Absatzmenge wird nach den Erwartungen des Konzerns um mehr als 20 Prozent zulegen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen