Wirtschaft

Solarworld und SMA Solarbranche legt wechselhafte Zahlen vor

Solarworld geht es prächtig, mit SMA geht es derzeit bergab.

Solarworld geht es prächtig, mit SMA geht es derzeit bergab.

(Foto: imago/Becker&Bredel)

Unstete Stimmung in der Solarbranche: Deutschlands Branchenprimus Solarworld freut sich über ein dickes Umsatzplus und erwartet für 2015 eine ähnlich angenehme Entwicklung. Bei SMA sieht es ganz anders aus.

Deutschlands größter Solarkonzern Solarworld ist gut ins Jahr 2015 gestartet. Das Unternehmen habe seine Absatzmenge im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um mehr als 30 Prozent gesteigert, teilte der Konzern mit. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern ein Umsatzplus von mindestens 25 Prozent auf mehr als 700 Millionen Euro.

Mehr als 50 Prozent des Konzernabsatzes sollen 2015 im stark wachsenden US-Solarmarkt erreicht werden. Doch auch in Europa will der Konzern Absatz und Marktanteil steigern. Größter europäischer Absatzmarkt bleibe voraussichtlich Deutschland, hieß es. Für das geplante Absatzwachstum will der Konzern seine Produktionskapazitäten in Deutschland und den USA weiter steigern.

Im vergangenen Jahr steigerte der Konzern seinen Umsatz um 26 Prozent auf 573 Millionen Euro. Unter dem Strich wies das Unternehmen einen Gewinn von 464 Millionen Euro aus. Dies war allerdings zu einem großen Teil auf Sondereffekte und Bilanzgewinne aus der Übernahme der Solaraktivitäten von Bosch zurückzuführen. Operativ will das Unternehmen erst in diesem Jahr wieder ein positives Ergebnis erreichen.

SMA rechnet mit weiterem Umsatzrückgang

Auch der Solartechnikkonzern SMA hat Zahlen vorgelegt, die allerdings weniger rosig sind: Im vergangenen Jahr haben Nachfragerückgang und Preisdruck dem Unternehmen tiefrote Zahlen eingebrockt. Bei einem Umsatzrückgang auf 805,4 (Vorjahr: 932,5) Millionen Euro verbuchte der Hersteller von Wechselrichtern einen Nettoverlust von 179,3 Millionen Euro. 2013 hatte das Minus noch bei 66,9 Millionen Euro gelegen.

Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon rechnet mit einem weiteren Nachfragerückgang und daher auch mit sinkenden Erlösen. Restrukturierungen, die auch Stellenstreichungen vorsehen, sollen aber den Weg zurück zur Profitabilität ebnen. Urbon bekräftigte, er peile 2015 einen Umsatz von 730 bis 770 Millionen Euro an. Der operative Verlust (Ebit) werde voraussichtlich auf 30 bis 60 Millionen Euro zurückgehen nach einem Minus von knapp 165 Millionen im vergangenen Jahr.

Um wie geplant auch bei einem Umsatz von unter 700 Millionen Euro 2016 wieder profitabel zu werden, plant Urbon Einsparungen bei den Fixkosten in Höhe von 160 Millionen Euro. Im Rahmen des strikten Sparkurses sollen 1600 Stellen gestrichen werden - etwa ein Drittel.

SMA Solar hat nach eigenen Berechnungen einen Anteil von 20 Prozent am Weltmarkt, gefolgt von asiatischen Wechselrichter-Produzenten wie Sungrow und Omron. Anders als SMA seien diese aber nicht weltweit unterwegs. 40 Prozent der Konzernerlöse erzielt SMA in Amerika, 40 Prozent in Europa und 20 Prozent in Asien. Wechselrichter sind das Herzstück einer Solaranlage. Sie wandeln den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der ins Netz eingespeist werden kann.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/rts

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