Wirtschaft

Milliarden für die Datenwolke Snapchat heuert bei Google-Konkurrent an

Das Gespenst auf gelbem Hintergrund ist das Markenzeichen Snapchats.

Das Gespenst auf gelbem Hintergrund ist das Markenzeichen Snapchats.

(Foto: REUTERS)

Die Snapchat-Mutter Snap überweist Google in den nächsten Jahren zwei Milliarden Dollar, um Speicherplatz nutzen zu können. Nun geht die Bilder-App einen Schritt weiter - und schließt einen weiteren milliardenschweren Vertrag.

Vor dem geplanten Milliarden-Börsengang der Snapchat-Mutter Snap sucht der Konzern nach neuen Möglichkeiten, die eigene technische Infrastruktur in der Datenwolke zu parken. Laut einem Medienbericht will Snapchat nicht mehr nur auf die Cloud-Speicher von Google setzen, sondern investiert nun auch in Speicherplatz des Cloud-Angebots von Amazon.

Der Versand-Riese aus Seattle erhält in diesem Jahr für die Speicherung von Daten bereits etwa 50 Millionen Dollar von Snap. Bis 2021 soll der Betrag weiter steigen, sodass der Cloud-Vertrag mit Snap insgesamt ein Volumen von rund einer Milliarde Dollar erreichen dürfte, wie Bloomberg unter Berufung auf eine neue Version des Börsenprospekts berichtet.

Bei der Ankündigung des Börsengangs vor einer Woche wurde bekannt, dass Snap dem Online-Giganten Google in den nächsten fünf Jahren zwei Milliarden Dollar überweist, um die Cloud-Dienste des Suchmaschinenanbieters nutzen zu können.

Beobachter halten die Bindung an einen einzelnen Anbieter bei der Speicherung von Daten für riskant: Stürzen bei Google etwa die Server ab, wäre Snapchat komplett offline. Abgesehen davon könnte Google als einziger Cloud-Dienstleister dem Großkunden Snap womöglich die Preise diktieren. Solche Risiken will die Bilder-App laut Bloomberg durch den Amazon-Deal ausschließen.

Gleichzeitig zitiert die Nachrichtenagentur Reuters aus Snap-Konzernkreisen, dass das Unternehmen auch daran arbeitet, eigene Server aufzubauen, um unabhängiger von Googles und Amazons Cloud-Diensten zu werden.

Quelle: ntv.de, cas

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