Wirtschaft

Schwarze Null mit Ramba Zamba Sky setzt voll auf König Fußball

Laut Werbung stehen während der Fußball-WM in Brasilien 80 Millionen Deutsche wie ein Mann hinter der DFB-Elf. Neben Sky laufen alle Spiele aber auch im Free TV.

Laut Werbung stehen während der Fußball-WM in Brasilien 80 Millionen Deutsche wie ein Mann hinter der DFB-Elf. Neben Sky laufen alle Spiele aber auch im Free TV.

(Foto: picture alliance / dpa)

2013 schafft Sky Deutschland zum ersten Mal einen kleinen Gewinn - wenn auch nur vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen. Das soll auch 2014 gelingen. Der Jahresauftakt enttäuscht zwar, doch die Anleger bewerten die Zukunft.

Seinen rigorosen Wachstumskurs bezahlt der Pay-TV-Sender Sky Deutschland zum Jahresauftakt mit einem höheren Verlust als erwartet. Wegen der gestiegenen Kosten für die Senderechte und höherer Marketingaufwendungen, etwa für Subventionen für Festplattenrekorder und Receiver, lag der operative Verlust vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) in den ersten drei Monaten 2014 bei 8,6 Millionen Euro. Unterm Strich wies der Konzern einen Verlust von 53,4 Millionen Euro aus. Analysten hatten ein EBITDA von minus 12 Millionen Euro und einen Verlust nach Anteilen Dritter von 56 Millionen Euro erwartet.

Die Prognose für das laufende Jahr hat Sky indes bestätigt. Im laufenden Jahr soll ein operativer Gewinn zwischen 70 Millionen und 90 Millionen Euro erzielt werden, nachdem 2013 rund 35 Millionen Euro erreicht wurden. 2012 stand noch ein Minus von etwa 50 Millionen Euro. Das MDax-Unternehmen hatte bereits angekündigt, weiter in das sich abzeichnende Kundenwachstum zu investieren, statt möglichst schnell unter dem Strich schwarze Zahlen auf Jahressicht schreiben zu wollen.

Wachsende Kundenloyalität

Die Zahl der Abonnenten soll nach den Plänen bis zum Jahresende 2014 um 400.000 bis 450.000 steigen - ein ambitioniertes Ziel. Im vergangenen Jahr hatte Sky 304.000 neue Kunden gewinnen können und die Zahl der Abonnenten um 9 Prozent auf 3,667 Millionen steigern können. Diese Zahlen beziehen sich nur auf die Kunden, die in einer direkten Beziehung zu Sky stehen. Im ersten Quartal kletterte die Zahl der Abonnenten um 64.000 auf 3,731 Millionen.

Erfreut zeigte sich Sky-Deutschland-Chef Brian Sullivan vor allem über die höhere Kundenloyalität. Die Kündigungsquote fiel im ersten Quartal mit 8,8 Prozent auf den tiefsten Stand der Unternehmensgeschichte. Zudem erzielte Sky Deutschland im ersten Quartal mit jedem Kunden höhere Erlöse: 34,58 Euro.

Bundesliga, CL und dann WM

Bei den höheren Kosten im ersten Quartal verwies Sky auf eine Sonderentwicklung: Wegen der anstehenden Fußball-Weltmeisterschaft wurde im ersten Quartal ein Bundesliga-Spieltag mehr als üblich ausgetragen, was die Kosten in die Höhe trieb.

Auf der Hauptversammlung hat der Sender eine neue Aufteilung für das Geschäftsjahr beschlossen. Um dem schwankenden Geschäftsverlauf Rechnung zu tragen, verschiebt der Konzern seine Zeitrechnung. Künftig soll das Geschäftsjahr am 30. Juni enden.

Fußball bringt Kunden

Mit exklusiven Programminhalten versucht Sky mehr Abonnenten anzulocken. Eine zentrale Rolle im Konzept von Sky Deutschland spielt dabei der Sport. Der Pay-TV-Sender zeigt unter anderem exklusiv die Spiele der Fussball-Bundesliga, Top-Spiele der englischen Premier League sowie Formel 1, Golf und Tennis. Zudem zeigt Sky alle Spiele der Uefa Champions League, was angesichts des guten Abschneidens der deutschen Vertreter bis zum Achtelfinale für weiteres Kundeninteresse gesorgt haben dürfte.

Allerdings muss Sky dafür tief in die Tasche greifen und eine hohe Summe für Übertragungsrechte berappen. So muss Sky jährlich im Schnitt 485,7 Millionen Euro pro Saison an die DFL für die exklusiven Pay-TV Rechte für alle Live-Spiele der Bundesliga und 2. Bundesliga zahlen.

Anleger zufrieden

Das Plus der Abonnentenzahlen im ersten Quartal schob den Aktienkurs von Sky Deutschland an. Die Papiere des Bezahlsenders kletterten um bis zu 6,2 Prozent und waren damit zeitweise größter MDax-Gewinner - zum Handelsende bröckelten die Gewinne auf rund 3,5 Prozent ab.

Sky habe ermutigende Zahlen veröffentlicht, die im Rahmen der Erwartungen lägen, schrieb DZ-Bank-Analyst Harald Heider in einem Kommentar. Die Wettbewerbsposition in Deutschland habe sich deutlich verbessert. Der operative Verlust sei in erster Linie auf gestiegene Programmkosten und höhere Anlaufkosten für die Video-On-Demand Plattform Snap zurückzuführen. Der Analyst bestätigte seine Kaufempfehlung für die Anteilsscheine.

Quelle: ntv.de, bad/SJ/rts/dpa

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