Wirtschaft

Großauftrag beflügelt Pennystock Singulus-Aktie schießt durch die Decke

Die Aktien des Spezialmaschinenbauers stiegen zeitweise um knapp 30 Prozent auf 0,27 Euro.

Die Aktien des Spezialmaschinenbauers stiegen zeitweise um knapp 30 Prozent auf 0,27 Euro.

Viel wert sind die Aktien von Singulus nicht mehr - doch ein möglicher Großauftrag aus China katapultiert die frühere TecDax-Aktie um rund 30 Prozent nach oben. Das Auftragsvolumen könnte sich mit einem Schlag verdoppeln.

Die Aussicht auf einen Großauftrag aus China hat Anleger zum Einstieg beim früheren TecDax-Unternehmen Singulus ermuntert. Die Aktien des unterfränkischen Spezialmaschinenbauers stiegen zeitweise um knapp 30 Prozent auf 0,27 Euro. Dabei wechselten innerhalb der ersten 30 Handelsminuten bereits etwa doppelt so viele Singulus-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag. Allerdings hatte das Papier zuvor binnen eines Jahres fast 80 Prozent an Wert verloren.

Singulus
Singulus 1,13

"Die Aktie dürfte sich schon seit langem nur noch in Händen privater Kleinanleger befinden", sagt ein Händler. Institutionelle Investoren hätten den Titel "nicht mehr auf dem Schirm". Das Volumen von 110 Millionen Euro entspreche "einer Verdoppelung des Auftragseingangs quasi über Nacht". Denn per Ende 2015 habe der Auftragseingang des Unternehmens knapp 100 Millionen Euro betragen.

Der Ausblick für 2016 könnte bald anders aussehen

Das Unternehmen hat eigenen Angaben zufolge zwei Vorverträge zur Lieferung von Maschinen zur Herstellung von Solarmodulen an den chinesischen Staatskonzerns China National Building Materials (CNBM) unterschrieben, teilte das Unternehmen mit. Der 110-Millionen-Euro-Auftrag wäre der größte der Firmengeschichte, betonte Singulus. Sobald die Lieferverträge abgeschlossen sind - in den kommenden Tagen könnte es soweit sein -, will Singulus die Auswirkungen auf die Prognosen für 2016 und 2017 prüfen und diese gegebenenfalls anpassen.

Bisher rechnet Singulus für dieses Jahr mit roten Zahlen. Mit seinen Sparten Solar und Optical Disc geht das Unternehmen bei einem Umsatz in einer Bandbreite von 115 bis 130 Millionen Euro von einem Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen zwei und sechs Millionen Euro aus. Im vergangenen Jahr schrieb Singulus wegen Wertminderungs- und Restrukturierungsaufwendungen einen Ebit-Verlust von 34,5 Millionen Euro.

Stockende Blu-ray-Nachfrage belastete zuletzt

Das Unternehmen leidet derzeit darunter, dass die Nachfrage nach den neuen Blu-ray-Disc-Produktionsanlagen des Typs Blueline I schwach ist, da sich Verbraucher Filme mittlerweile verstärkt im Internet ansehen und streamen. Als Folge der veränderten Marktsituation musste das Unternehmen 2015 hohe Wertberichtigungen vornehmen.

Singulus setzt verstärkt auf die Nachfrage aus der Solarbranche. Der Vertrag in China sei "für uns von großer Bedeutung und bestätigt unsere führende Position in diesem Marktsegment", wird Unternehmenschef Stefan Rinck in der Pressemitteilung zitiert.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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