Wirtschaft

Frische Quartalszahlen begeistern Siemens verleiht seiner Aktie Flügel

Gute Geschäfte machte Siemens in der Divisionen Wind Power and Renewables.

Gute Geschäfte machte Siemens in der Divisionen Wind Power and Renewables.

(Foto: picture alliance / dpa)

Freudensprünge machen Siemens-Anleger: Erneut kann der Dax-Konzern einen höheren Gewinn versprechen. Großaufträge für Kraftwerke und Windparks sorgen für den höchsten Auftragsbestand aller Zeiten. Die Aktie ist damit der größte Gewinner im Dax.

Europas größter Elektrokonzern Siemens sorgte für Begeisterung an der Börse: Gute Geschäfte mit Windenergie und konventionellen Kraftwerken führen zu einer überraschend deutlichen Anhebung der Gewinnprognose. Anleger griffen in der Folge bei dem Dax-Schwergewicht zu, die Aktie stieg im frühen Handel um fast vier Prozent und knackte im Hoch sogar die 100-Euro-Marke.

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Siemens hat zum zweiten Mal im laufenden Geschäftsjahr seine Ergebnisprognose angehoben. Das Ergebnis je Aktie sieht der Dax-Konzern jetzt in einer Bandbreite von 6,50 bis 6,70 Euro. Bereits nach dem Auftaktquartal des laufenden Geschäftsjahres 2015/16, das im September endet, hatte sich Siemens optimistischer gezeigt und den Ergebnisausblick damals auf 6,00 bis 6,40 Euro je Anteilsschein erhöht.

Die Prognose-Anhebung erfolgt nach einem starken dritten Quartal. Der Auftragseingang, der eine Indikation für künftige Umsätze ist, legte im Juni-Quartal um 6 Prozent auf 21,06 Milliarden Euro zu. Insgesamt hat Siemens jetzt Aufträge im Gesamtwert von 116 Milliarden Euro in den Büchern stehen, ein neuer Rekordwert. Beim Umsatz steht ein Plus von 5 Prozent auf 19,8 Milliarden Euro. Werden Portfolioveränderungen und Währungsschwankungen herausgerechnet, stieg der Auftragseingang im Vorjahresvergleich um 9 Prozent, während der Umsatz um 7 Prozent zulegte.

"Fähigkeit zur Margensteigerung drastisch unterschätzt"

Das operative Ergebnis des industriellen Geschäfts legte um 20 Prozent auf 2,19 Milliarden Euro zu. Das entspricht einer Marge von 10,8 Prozent, die damit im oberen Bereich der von Siemens für das Geschäftsjahr angestrebten 10 bis 11 Prozent liegt. Das Nettoergebnis belief sich auf 1,33 Milliarden Euro nach 1,36 Milliarden im Vorjahr. Unterm Strich verdiente Siemens 1,64 Euro je Aktie, nach 1,65 Euro im Vorjahr. Analysten hatten im Vorfeld der Ergebnisvorlage das Ergebnis je Aktie jedoch nur bei 1,41 Euro gesehen.

Durch die Bank zeigten sich Händler daher angetan von den Quartalszahlen: "Dass die rundherum so viel besser ausfallen, war nicht zu erwarten", sagte ein Händler mit Blick auf den deutlich übertroffenen Gewinn je Aktie. Der Überschuss im dritten Quartal habe aber nicht nur die Erwartungen übertroffen, zudem sei auch die Gewinnprognose nach oben genommen worden. "Man hat die Fähigkeit zur Margensteigerung drastisch unterschätzt", sagt ein anderer Händler. Zudem seien auch die Auftragseingänge sehr stark ausgefallen, unterstreicht ein Analyst in einer ersten Einschätzung.

Gute Geschäfte machte Siemens im zurückliegenden Quartal insbesondere in den Divisionen Power and Gas sowie Wind Power and Renewables. Bei ersterem profitiert Siemens von einem Großauftrag aus Ägypten. Hier legte der Auftragseingang um 26 Prozent, der Umsatz um 32 Prozent und das Ergebnis gar um 69 Prozent zu. Im Windgeschäft, wo Siemens mit der spanischen Gamesa fusionieren will, ließen Großaufträge aus Großbritannien und Deutschland den Auftragseingang vervielfachen, während der Umsatz um 22 Prozent und das Ergebnis um 178 Prozent zulegte, worin sich die gestiegene Profitabilität widerspiegelt.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ/dpa

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