Wirtschaft

"Aufs Kerngeschäft konzentrieren" Siemens verkauft Hausgeräte-Anteile

Fertigungslinie für Waschmaschinen der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Nauen.

Fertigungslinie für Waschmaschinen der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH in Nauen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bei Siemens wird weiter kräftig umgebaut: Aus dem Hausgeräte-Unternehmen BSH verabschiedet sich der Konzern und setzt auf das Thema Energie. Bosch übernimmt alleine das Ruder - und sieht viel Potenzial in zunehmend "intelligenteren" Haushaltsgeräten.

Fast 50 Jahre nach der Gründung einer gemeinsamen Hausgeräte-Firma mit Bosch verabschiedet sich Siemens aus diesem Geschäftsbereich. Bosch kauft Siemens den 50-prozentigen Anteil am Gemeinschaftsunternehmen Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) für drei Milliarden Euro ab, teilten beide Unternehmen mit. Waschmaschinen, Staubsauger oder Bügeleisen unter der Marke Siemens soll es aber auch weiterhin geben. Über die Komplettübernahme von BSH war bereits monatelang spekuliert worden. Sie soll nach Zustimmung der Kartellbehörden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen werden.

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Der Münchner Konzern kann die Milliarden aus dem Verkauf gut gebrauchen. Siemens hatte gleichzeitig die Übernahme des amerikanischen Ölindustrieausrüster Dresser-Rand für 7,6 Milliarden US-Dollar angekündigt. Zudem gehören Haushaltsgeräte nicht zum Kerngeschäft von Siemens.

"Leitmotiv Technik fürs Leben"

BSH habe sich seit der Gründung 1967 zum größten Hausgerätehersteller Europas entwickelt, teilten Siemens und Bosch mit; im vergangenen Jahr machte das Unternehmen mit 50.000 Beschäftigten rund 10,5 Milliarden Euro Umsatz. Siemens will sich aber auf sein Kerngeschäft konzentrieren, mit dem Verkauf des BSH-Anteiles treibe das Unternehmen "die Fokussierung weiter voran", wie Siemens-Finanzvorstand Ralf Thomas erklärte.

Bosch dagegen betonte, der Hausgerätehersteller passe sehr gut zum "strategischen Leitmotiv Technik fürs Leben". BSH wolle durch intelligente Technik, hohen Komfort und Bedienfreundlichkeit mit seinen Produkten das Leben der Menschen weltweit leichter und angenehmer machen. Zudem bestünden Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Bosch bei der Entwicklung von Geräten, die in sogenannten Smart Homes - dem vernetzten Zuhause- künftig noch energieeffizienter eingesetzt werden könnten und eine höhere Bedienerfreundlichkeit böten.

BSH will bis 2025 seinen Umsatz verdoppeln, wie Geschäftsführer Karsten Ottenberg erklärte. Dazu wolle das Unternehmen verstärkt in Forschung und Entwicklung sowie in seine Marken investieren. Bosch biete mit der Übernahme eine langfristige Perspektive.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/AFP/DJ

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