Wirtschaft

Markteinstieg erfolgreich absolviert Siemens baut Diesel-Loks für USA

Diesellok der US-Eisenbahngesellschaft Amtrak: Künftig sollen Loks von Siemens die US-Küste entlangrollen.

Diesellok der US-Eisenbahngesellschaft Amtrak: Künftig sollen Loks von Siemens die US-Küste entlangrollen.

(Foto: REUTERS)

In Deutschland steht Siemens wegen seiner verspäteten ICE-Lieferung in der Kritik, doch in den USA vertraut man offenbar weiter auf die Verlässlichkeit deutschen Maschinenbaus. Bei einem Großauftrag sticht der Konzern nun einen wichtigen Konkurrenten aus.

Bei der Modernisierung des US-Eisenbahnnetzes hat Siemens seinem Rivalen General Electric auf dessen Heimmarkt einen Großauftrag weggeschnappt. Der deutsche Konzern hat von fünf US-Bundesstaaten einen Auftrag zum Bau von insgesamt 32 Diesel-Loks im Wert von 165 Millionen Dollar erhalten. Zuvor hatte Siemens schon den Konkurrenten Caterpillar aus dem Rennen um einen Teilauftrag geworfen.

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Die Bestellung schließt auch eine Option über weitere 225 Lokomotiven ein, die im Regional- und Fernverkehr mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h eingesetzt werden sollen. Die 32 Lokomotiven sollen ab Herbst 2016 bis Mitte 2017 ausgeliefert werden und in den Staaten Illinois, Kalifornien, Michigan, Missouri und Washington zum Einsatz kommen.

"Für Siemens bedeutet dieser Auftrag den Einstieg in den US-Markt für diesel-elektrische Lokomotiven", erklärte Siemens-Bahntechnik-Chef Jochen Eickholt. Bei derartigen Loks erzeugt ein Dieselmotor den Strom für den elektrischen Antrieb. Hintergrund ist, dass in den USA weite Teile des Schienennetzes nicht elektrifiziert sind. In diesem Markt ist traditionell General Electric stark.

Siemens konnte schon zuvor mit seiner Bahntechnik in den USA punkten: Erst im Februar waren die ersten von 70 Elektroloks für den Personenfernverkehr bei Amtrak in Betrieb gegangen. Bei Stadtbahnen ist Siemens nach eigenen Angaben Marktführer, zuletzt sicherte es sich einen Auftrag zur Modernisierung der Moskauer Metro. Der Konzern unterhält außerdem ein Werk für Bahntechnik im kalifornischen Sacramento. In Deutschland dagegen machte Siemens Negativschlagzeilen mit der verspäteten Lieferung von ICE-Zügen.

Quelle: ntv.de, bwe/dpa/DJ

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