Wirtschaft

Tradition verbindet Siemens-Chef verspricht Putin Investitionen

Siemens-Chef Joe Kaeser.

Siemens-Chef Joe Kaeser.

(Foto: REUTERS)

Während die Europäische Union und die USA Sanktionen gegen Russland verhängen, verweist Siemens auf eine langjährige Partnerschaft. Konzernchef Kaeser besucht Präsident Putin und versichert: Siemens wird weiter investieren.

Russlands Präsident Wladimir Putin, jüngst aus dem Club der stärksten Industrienationen ausgeschlossen, erhält einen Vertrauensbeweis aus einer anderen wichtigen Ecke der Weltwirtschaft: vom Chef eines der größten europäischen Unternehmen. Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Joe Kaeser, besuchte Putin in seiner Residenz vor den Toren von Moskau und sicherte ihm weitere Investitionen in Russland zu.

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"Siemens und Russland verbindet eine 160-jährige Tradition. Die lange Tradition zeigt, dass wir bei Herausforderungen miteinander und nicht übereinander sprechen sollten", sagte Kaeser. "Wir setzen auf eine langfristige Wertepartnerschaft", zitiert die Nachrichtenagentur dpa den Siemens-Chef.

Nach dem vom Kreml massiv beeinflussten Referendum über einen Beitritt hatte Russland die Krim seinem Staatsgebiet einverleibt. Die Europäische Union und die USA sehen darin einen Verstoß gegen das Völkerrecht und haben Sanktionen gegen Russland verhängt.

Kaeser sagte zu möglichen schärferen Sanktionen des Westens gegen Russland, Siemens respektiere "das Primat der Politik". "Die Bundesregierung weiß, dass ich hier bin", sagte Kaeser. Der Besuch im Rahmen einer Gruppe von Geschäftsleuten sei schon seit längerem vereinbart gewesen.

Hunderte Millionen investiert

Siemens werde weiter in Russland produzieren "und Ihr Land industrialisieren", sagte Kaeser. Putin versicherte im Gegenzug, "für unsere Zusammenarbeit günstige Voraussetzungen zu schaffen". Siemens ist in Russland seit Jahrzehnten stark vertreten - vor allem in den Bereichen Energie und Eisenbahnbau.

Putin würdigte das Engagement des Siemens-Konzerns, der in den vergangenen Jahren rund 800 Millionen Euro in die russische Wirtschaft investiert habe. Die Zusammenarbeit gerade mit deutschen Firmen entwickele sich gut, sagte der russische Präsident. Siemens hatte mit Russland in den vergangenen Jahren etwa Verträge über den Bau von Lokomotiven sowie die Lieferung von Hochgeschwindigkeitszügen auf Grundlage des ICE im Wert von Hunderten Millionen Euro abgeschlossen. Siemens kommt in Russland auf einen Jahresumsatz von zuletzt rund 2 Milliarden Euro. Rund 3000 Beschäftigte sind in Russland für den Konzern tätig.

Kaeser traf in Russland auch den Chef des Gaskonzerns Gazprom, Alexej Miller, wie das russische Unternehmen mitteilte. Beide Seiten hätten sich dafür ausgesprochen, das im Dezember 2011 unterzeichnete Abkommen über eine strategische Partnerschaft fortzusetzen, erklärte Gazprom.

Quelle: ntv.de, jga/dpa/DJ/AFP

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