Wirtschaft

Skepsis vor neuem Geschäftsjahr Siemens-Chef lässt Vorsicht walten

Joe Kaeser schaut besorgt in Richtung USA.

Joe Kaeser schaut besorgt in Richtung USA.

(Foto: dpa)

Am 1. Oktober beginnt bei Siemens das neue Geschäftsjahr. Beim Dax-Schwergewicht registriert man mit Besorgnis die Zunahme der globalen Unsicherheiten. So beklagt Konzernchef Kaeser, dass die USA momentan mit sich selbst beschäftigt seien.

Die geopolitischen Unsicherheiten, insbesondere in den USA, lassen Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser vorsichtig auf das neue Geschäftsjahr blicken. "Wir gehen sehr behutsam in das Jahr 2017", sagte der Manager dem "Wall Street Journal" und Dow Jones Newswires. In diesem Geschäftsjahr, das am 30. September endet, sei Siemens noch "sehr gut unterwegs und die wesentlichen Ziele 2020 greifen". Kaeser fügte aber auch hinzu: "Für 2017 ist es ein neues Spiel."

Siemens
Siemens 172,74

Kaeser bezog sich dabei auf die geopolitischen Auseinandersetzungen, die seiner Einschätzung nach das Investitionsklima trüben. "Das hat tendenziell eher zugenommen", sagte er. "Man sieht das auch mittlerweile in den Vereinigten Staaten, wo sich sehr starke Elemente bemerkbar machen, die nicht gerade die Investitionstätigkeit fördern." Das Land sei sehr mit sich selbst beschäftigt, sagte Kaeser.

Vorsicht bei Investitionen

Die USA befinden sich auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs. Die beiden Kandidaten, Hillary Clinton und Donald Trump, sind nahezu gleichauf. Beide polarisieren stark. Verlangsamung der US-Wirtschaft
Noch mehr Sorge als die Wirren des Wahlkampfs macht Kaeser die Verlangsamung der amerikanischen Wirtschaft. "Wir sehen natürlich auch, dass die Wirtschaftsdynamik nachgelassen hat", sagte er. "Da muss man deutlich prüfen, ob das nur ein kurzfristiger Einfluss ist oder längerfristiger, struktureller Natur ist." Der Siemens-Chef bezog sich dabei auf das etwas gesunkene Verbrauchervertrauen sowie die etwas leichtere Neubautätigkeit.

Angesichts der Unsicherheiten will Siemens bei Investitionen Vorsicht walten lassen. "Ich glaube, dass in der globalen Entwicklung, die wir derzeit haben, Behutsamkeit angebracht ist", sagte er. Und fügte hinzu: "Man muss mit sehr viel Besonnenheit die Opportunitäten suchen, die es zweifellos gibt." Kaeser bezog sich dabei auf Argentinien, wo Siemens Milliardeninvestitionen geplant hat. "Diese Opportunitäten gibt es überall auf der Welt", sagte Kaeser. "Man muss sie suchen und finden."

Quelle: ntv.de, wne/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen