Wirtschaft

Fabrik bei Donezk stillgelegt Separatisten behindern deutschen Konzern

"Die Separatisten haben eigene Vorstellungen, wie das Geschäft laufen soll", sagte ein Sprecher von Heidelbergcement.

"Die Separatisten haben eigene Vorstellungen, wie das Geschäft laufen soll", sagte ein Sprecher von Heidelbergcement.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Ostukraine haben prorussische Separatisten das Sagen: Das bekommt auch der deutsche Baustoff-Riese Heidelbergcement zu spüren - da es Querelen mit den neuen Machthabern gibt, legt dieser einem Medienbericht zufolge ein Werk nahe Donezk still.

Wegen der angespannten Lage in der Ostukraine hat der deutsche Baustoffkonzern Heidelbergcement die Zementproduktion in einem Werk östlich von Donezk stillgelegt. Die Fabrik sei zwar nicht besetzt, "aber die Separatisten haben eigene Vorstellungen, wie das Geschäft laufen soll", sagte ein Sprecher des Dax-Konzerns dem "Mannheimer Morgen". "Darauf werden wir uns nicht einlassen und lehnen alle Gespräche mit den Separatisten ab." Das sei im Einklang mit eigenen und mit Vorgaben der Europäischen Union. Zudem seien normale Geschäftsbeziehungen derzeit nicht möglich.

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Im IT-Bereich seien Vorkehrungen getroffen worden, um Missbrauch zu verhindern, sagte der Sprecher. Die 500 Mitarbeiter - darunter keine deutschen - seien derzeit nur mit Reinigungsarbeiten befasst. Wenn sich die Situation nicht ändere, seien die Jobs gefährdet. Die Kapazität des Werks liegt bei zwei Millionen Tonnen Zement im Jahr.

In der Ukraine macht Heidelbergcement dem Bericht zufolge in drei Werken einen Umsatz von 150 Millionen Euro, was einem Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Im Zuge des Konflikts im Osten des Landes schrumpfte der Ukraine-Umsatz in diesem Jahr bereits um 30 Prozent. Unternehmenschef Bernd Scheifele hatte schon Anfang des Jahres mit Sorge auf die Region geblickt. Wegen der politischen Zuspitzung gebe es dort praktisch keine Kredite mehr, und die Zinsen explodierten - kritisch für Heidelbergcement: "Bauwirtschaft hat immer etwas mit Kreditvergabe zu tun. No credit, no building."

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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