Wirtschaft

Telekom will Anteile abgeben Scout24 startet zweiten Börsen-Versuch

Scout24 hat sich zuletzt auf Automobil- und Immobilien-Anzeigen im Internet konzentriert.

Scout24 hat sich zuletzt auf Automobil- und Immobilien-Anzeigen im Internet konzentriert.

(Foto: Screenshot/)

Es läuft rund beim Anbieter für Auto- und Immobilienanzeigen im Internet: Nach einem kräftigen Plus bei Umsatz und Ergebnis will Scout24 es deshalb nochmal mit einem Börsengang probieren. Verfolgt wird von den Anteilseignern dabei besonders ein Ziel.

Der Internetportalanbieter Scout24 nimmt noch im Herbst einen zweiten Anlauf an die Börse. Vor einem Jahr hatte das Münchner Unternehmen erste Börsenpläne wegen der schlechten Stimmung am Aktienmarkt wieder in die Schublade gelegt. Nun gab es aber den offiziellen Startschuss für einen neuen Versuch. Dennoch: Der Plan sei "vorbehaltlich des Marktumfelds", hieß es.

Scout24 will mit der Ausgabe neuer Aktien mindestens 200 Millionen Euro einnehmen, mit denen die Verschuldung abgebaut werden soll. Das Unternehmen, das beim Börsengang mit rund vier Milliarden Euro bewertet werden dürfte, ist mit 950 Millionen Euro verschuldet. Der Löwenanteil des Emissionserlöses geht aber an die bisherigen Anteilseigner.

Die derzeitigen Aktionäre beabsichtigen, nach dem Börsengang weiterhin einen signifikanten Anteil am Unternehmen zu halten, hieß es. Scout24 gehört seit eineinhalb Jahren mehrheitlich den US-Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone, die für einen 70-Prozent-Anteil 1,5 Milliarden Euro an die Deutsche Telekom bezahlt hatten. Die Telekom will die Gelegenheit nutzen, weitere Anteile abzugeben. Ihr gehören derzeit noch 29 Prozent, das Management hält vier Prozent der Anteile.

Operativer Gewinn zuletzt stark gestiegen

Seit der Übernahme hat sich Scout24 unter seinem neuen Chef Greg Ellis auf Automobil- und Immobilien-Anzeigen im Internet konzentriert und etwa die Partnerbörse Friendscout24 verkauft. AutoScout24 ist in Deutschland Nummer zwei hinter mobile.de, das Portal Immobilienscout24 hingegen Marktführer vor Immowelt und Immonet.

Im Kerngeschäft setzte das Unternehmen im vergangenen Jahr 342 Millionen Euro um und steigerte damit den operativen Gewinn (Ebitda) um fast die Hälfte auf 149 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2015 kam Scout24 weiter voran: Der bereinigte Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 187,6 Millionen Euro, das Ebitda um 36 Prozent auf 84,6 Millionen Euro.

Begleitet wird der Börsengang federführend von Goldman Sachs und Credit Suisse, in zweiter Reihe stehen Barclays, Jefferies und Morgan Stanley. In der Regel dauert es von der offiziellen Bekanntgabe der Börsenpläne vier Wochen bis zur Erstnotiz auf dem Parkett.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen