Wirtschaft

Jahresziele bestätigt Schwacher Euro rettet Siemens-Bilanz

Die Energiesparte von Siemens hat mit einer Flaute auf dem Markt etwa für große Turbinen zu kämpfen.

Die Energiesparte von Siemens hat mit einer Flaute auf dem Markt etwa für große Turbinen zu kämpfen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands Industrieriese sieht sich auf Kurs, seine selbstgesteckten Ziele bei Umsatz und Gewinn zu erreichen. Dabei kommt Siemens vor allem der günstige Euro zu Hilfe. Das Sparprogramm der Unternehmensführung dagegen belastet die Bilanz zunächst.

Das schwache Marktumfeld macht Deutschlands größtem Industriekonzern zu schaffen. Bei Umsatz und Auftragseingang wurde zwar Wachstum verbucht, dies ist aber vor allem dem Effekt des schwachen Euro geschuldet. Auch bei der Profitabilität liegt der Dax-Konzern unter den Vorjahreswerten, auch weil Kosten für den angekündigten Stellenabbau anfallen. Der Ausblick für das im September zu Ende gehende Geschäftsjahr wurde indes in allen Punkten bestätigt.

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Der Auftragseingang legte im Juni-Quartal um 4 Prozent auf 19,86 Milliarden Euro zu, beim Umsatz steht ein Plus von 8 Prozent auf 18,84 Milliarden Euro. Die Steigerungen sind mit dem schwachen Euro begründet. In den drei Monaten zwischen April und Juni war er im Schnitt 1,10 Dollar wert, ein Jahr zuvor waren es noch knapp 1,38 Dollar.

Auf vergleichbarer Basis, also ohne Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe fiel der Auftragseingang indes um 5 Prozent, während der Umsatz um 3 Prozent nachgab. Immerhin: Das Verhältnis von neu gewonnenen Aufträgen und Umsatz erreichte im Quartal 1,05 - hier liegt Siemens im Plan zur Zielerfüllung 2014/15.  

Das operative Ergebnis des industriellen Geschäfts stieg leicht auf 1,82 Milliarden Euro. Das entspricht einer Marge von 9,5 Prozent, unterhalb der von Siemens für das Geschäftsjahr angestrebten 10 bis 11 Prozent. Unterm Strich verdiente der Konzern 1,36 Milliarden Euro.

Dividende bleibt stabil

Kosten für den Konzernumbau belasten die Bilanz. Siemens will sich von insgesamt 13.000 Mitarbeitern trennen. Im dritten Quartal wurden dafür bereits Kosten von 274 Millionen Euro gebucht, davon 173 Millionen Euro im industriellen Geschäft. Ein weitaus größerer Kostenblock sollte aber im Schlussquartal gebucht werden. Laut früherer Aussagen des Siemens-Managements könnten sich die Kosten für den Stellenabbau im Geschäftsjahr 2014/15 auf bis zu 1 Milliarde Euro summieren.

"Insgesamt zeigten unsere Geschäfte trotz eines schwächeren Marktumfeldes eine solide operative Profitabilität. Wir erwarten, dass wir unser Momentum mit einem starken Schlussquartal beibehalten werden", sagte Siemens-Chef Joe Kaeser in einer Mitteilung.

Der Dax-Konzern bekräftigte ebenfalls, im Geschäftsjahr ein um 15 Prozent höheres Ergebnis je Aktie zu erzielen. Hier kommen die Veräußerungserlöse der vergangenen Monate zum Tragen. So trennte sich Siemens von seinem Hörgerätegeschäft und verkaufte Bosch seinen Anteil am Haushalts-Geräte-Gemeinschaftsunternehmen BSH.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ/rts

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