Wirtschaft

Autozulieferer startet weiter durch Schaeffler drängt Wincor wohl aus MDax

Beeinflussen die Geschicke von Schaeffler: Georg F. W. Schaeffler und seine Mutter Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann.

Beeinflussen die Geschicke von Schaeffler: Georg F. W. Schaeffler und seine Mutter Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das dürfte es gewesen sein für Wincor - nach der Übernahme durch US-Konzern Diebold droht dem Unternehmen der Abstieg aus dem MDax. Damit wird ein Platz in der zweiten Börsenliga frei. Den Zuschlag dürfte Börsen-Senkrechtstarter Schaeffler erhalten.

Mit der Übernahme durch den US-Konzern Diebold werden die Aktien des Geldautomaten- und Kassenherstellers Wincor voraussichtlich ihren Platz im MDax an den fränkischen Autozulieferer Schaeffler verlieren. Das deutet sich vor der Sitzung der Deutschen Börse am 3. Juni zu den anstehenden Indexveränderungen an. Weitere Änderungen auch in anderen deutschen Indizes sind derzeit nicht absehbar, gleiches gilt für den Euro-Stoxx-50 und den Stoxx-50 auf europäischer Ebene.

Vollzogen werden die Beschlüsse am Abend des 17. Juni zu den Schlusskursen im Handelssystem Xetra. Die Schaeffler-Aktien sind derzeit noch Mitglied im SDax. Der MDax wird wie der TecDax und der Dax Mitte des Jahres nur außerordentlich überprüft. Angewendet werden deshalb bei Änderungen nur die strengen Fast-Exit- und Fast-Entry-Kriterien. Diese treffen aber voraussichtlich sowohl auf Wincor als auch auf Schaeffler zu.

Schaeffler bei Marktkapitalisierung bereits auf Platz 23

In der Liste der Marktkapitalisierung nach Streubesitz stand Wincor zuletzt nur noch auf Platz 83, wie Commerzbank Technical Analysis and Index Research errechnet hat. Für eine Mitgliedschaft im 50 Werte umfassenden MDax ist aber bei der außerordentlichen Juni-Überprüfung mindestens Platz 75 notwendig, und zwar sowohl in der Marktkapitalisierung als auch in der Liquidität, also den Börsenumsätzen.

Schaeffler hatte sich in der Liste der Marktkapitalisierung nach den Berechnungen zuletzt bereits auf Platz 23 vorgeschoben und könnte deshalb einen Aufstieg auch aus eigener Kraft schaffen. Dazu ist in den beiden Kriterien jeweils Platz 40 notwendig. In der Liquidität wird es zwar knapp, wegen des Wincor-Abstiegs wird Schaeffler aber als bester Nachrücker voraussichtlich der Aufstieg nicht zu nehmen sein. Das Gewicht im MDax wird gut 1,4 Prozent betragen.

Sixt und Chorus müssen noch warten

"Bei Schaeffler sollte eine erwartete Index-Nachfrage von etwa 45 Millionen Euro entstehen und den Kurs unterstützen", so die Commerzbank-Analysten. Beim erwarteten MDax-Absteiger Wincor Nixdorf, der dann künftig zu den 50 SDax-Titeln gehören wird, dürfte ein Netto-Index-Angebot von etwa 6 Millionen Euro vorliegen.

Darüberhinaus wird es wahrscheinlich keine Änderungen in den Indizes geben. Zwar erfüllen einige Werte wie Sixt Leasing oder Chorus Clean Energy die Aufnahmekriterien für den SDax, der als einziger Index im Juni regulär überprüft wird. Im SDax fehlen aber überzeugende Entnahmekandidaten. Zudem hat Capital Stage eine Offerte für Chorus Clean Energy vorgelegt. Eine schwebende Transaktion sorgt aber üblicherweise dafür, dass das Übernahmeziel bei Indexanpassungen zunächst außen vor bleibt.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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