Wirtschaft

Konzern erwartet Gewinnsprung Salzgitter-Anleger sind Feuer und Flamme

Ein heißer Tipp? Analysten sehen weiteres Potenzial für die Salzgitter-Aktie.

Ein heißer Tipp? Analysten sehen weiteres Potenzial für die Salzgitter-Aktie.

(Foto: picture alliance / Holger Hollem)

Nach der Finanzkrise prägt der schleichende Verfall den Kurs der Salzgitter-Aktie. Doch das hat ein Ende. Erneut setzt das Papier des zweitgrößten deutschen Stahlkochers Akzente. Wie weit geht es noch nach oben?

Vieles deutet darauf hin, dass die Zeiten des Niedergangs der Aktie der Salzgitter AG vorbei sind. Dabei ist der vorläufige Tiefpunkt gerade erst ein Jahr her: Das Papier des niedersächsischen Stahlkonzerns sackte damals auf unter 17 Euro ab. Doch das scheint weit weg, zum Wochenbeginn machte die Aktie erneut einen Satz nach oben. Mit einem Plus von mehr als zwei Prozent auf 38 Euro war sie Spitzenreiter im Nebenwerte-Index MDax. Satte Gewinnaussichten des Konzerns entzückten die Anleger.

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Salzgitter 23,20

Der jüngste Kursanstieg unterstreicht das Ende eines jahrelangen Kursverfalls. Vor knapp einem Jahrzehnt war die Aktie der Salzgitter AG fast 160 Euro wert. Doch nach der Finanzkrise ging es abwärts mit dem Stahlkocher - zunächst steil, dann in kleineren Wellen. Anfang 2016 blieb Anlegern, die zu Hochzeiten eingestiegen waren, fast nur noch ein Zehntel ihres Einsatzes.

Nur Covestro lief besser

Doch seitdem ist das Papier zum MDax-Überflieger avanciert. Mit einem Plus von mehr als 100 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten wurde die Salzgitter-Aktie in ihrer Performance nur von Börsenneuling Covestro übertroffen - die ehemalige Kunststoffsparte von Bayer legte im selben Zeitraum mehr als 140 Prozent zu.

Es ging zuletzt schubweise aufwärts für das Salzgitter-Papier: War es vergangene Woche vor allem ein Analystenkommentar, der mit einem Loblied auf die Stahlbranche Salzgitter und andere Aktien des Sektors beflügelte, war es diesmal der Konzern selbst, der Anleger zum Kauf anstachelte. Und zwar mit der Aussicht auf deutlich steigende Konzerngewinne.

"Was 2017 angeht, halte ich nicht nur die vierte Steigerung des Konzernergebnisses in Folge, sondern auch einen Vorsteuergewinn in dreistelliger Millionenhöhe für nicht ausgeschlossen", sagte Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann jüngst der "Börsen-Zeitung". Zum Vergleich: Für das Jahr 2016 hat Salzgitter einen Vorsteuergewinn von 30 bis 60 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Mehrheit der Analysten optimistisch

Ursachen für den Optimismus sind zum einen die höheren Preise für Rohstoffe wie Eisenerz und Koks: Angesichts des Überangebots von Stahl auf dem Weltmarkt könne der Konzern Preiserhöhungen für seine Produkte nur bei steigenden Rohstoffkosten durchsetzen, so Fuhrmann. "Wenn die Kosten sinken, fehlen einem die Argumente - unabhängig von der eigenen Ertragslage." Zum anderen erwarte der Konzern durch verschiedene Sparprogramme bis 2020 Einsparungen von mehr als 590 Millionen Euro gegenüber 2012.

An der Börse rechnet man mit weiterem Aufwärtspotenzial für die Salzgitter-Aktie. Allerdings auch mit Einschränkungen, denn das Papier sei zuletzt bereits gut gelaufen, betonen Marktteilnehmer. "Zum Teil sollten die Perspektiven also bei Salzgitter eingepreist sein", sagte ein Händler. Zuletzt rechnete aber eine Mehrheit der Analysten zumindest mit einem mittelfristigen Anstieg auf mehr als 40 Euro pro Aktie. Bei Goldman Sachs rechnet man sogar mit einem Marsch auf 45 Euro.

Quelle: ntv.de, kst

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