Wirtschaft

Schwere Hypothek Saab verweigert Autobauer den Markennamen

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Autobauer Saab kämpft ums Überleben. Seit Monaten werden schon keine Autos mehr produziert. Erst im zweiten Anlauf genehmigt ein Gericht den Sanierungsplan. Offenbar sind Investoren gefunden. Doch da ist noch die Sache mit dem Namen.

Für die zahlungsunfähige Muttergesellschaft des schwedischen Traditionsautobauers Saab kommt es noch schlimmer. Nun hat der Rüstungskonzern Saab AB der National Electric Vehicle Sweden AB (NEVS) das Recht aberkannt, den Namen Saab für ihre Autos zu nutzen. Zuvor hatte NEVS bereits zum zweiten Mal Gläubigerschutz beantragt, nachdem ein erster Versuch am Vortag gescheitert war. Dem gab das Gericht nun statt. Saab hatte im Mai die Produktion in Trollhättan wegen Liquiditätsproblemen gestoppt.

Saab
Saab 76,70

Die NEVS, hinter der chinesische Investoren stehen, hatte Saab Automobile 2012 aus der Insolvenz gekauft und sich dann die Namensrechte an der Marke gesichert. Allerdings durfte sie nur den Schriftzug verwenden, nicht jedoch das Logo mit dem Greif, mit dem die Traditionsmarke lange identifiziert wurde.

NEVS klammert sich an neue Gespräche

NEVS bestand nun darauf, in der Frage der Marke eine "gute und enge Beziehung" mit Saab AB zu haben. Es ist bisher noch nicht klar, wie der Verlust der Namensrechte die laufenden Diskussionen mit den noch nicht genannten Investoren beeinflussen wird. Die Saab AB ist mit NEVS nicht verbandelt, gehört aber zu dem Konsortium, das die Namensrechte kontrolliert.

NEVS-Sprecher Mikael Östlund sagte, er erwarte, dass die Markenfrage gelöst wird, sobald es eine Vereinbarung mit einem potenziellen Investor über einen Einstieg bei dem Unternehmen gibt. "Wir gehen davon aus, die Übereinkunft mit der Saab AB neu zu verhandeln, sobald ein neuer Eigentümer ins Boot kommt", sagte der Sprecher.

Investor gefunden?

NEVS versucht seit zwei Jahren, Saab wiederzubeleben. Der ehemalige Eigentümer General Motors hat das Unternehmen im Rahmen seiner Sanierung einst an die niederländische Spyker verkauft. Dann kam die Insolvenz. Saab produzierte in den letzten Jahren nur wenige Autos.

Nun sind Saab und NEVS wieder dringend auf einen Geldgeber angewiesen. Das Unternehmen hat am Freitag zum zweiten Mal Gläubigerschutz beantragt. Am Vortag hatte das Gericht einen Antrag zurückgewiesen, weil der Sanierungsplan des Unternehmens "vage und nicht dokumentiert" gewesen sei.

Im neuen Antrag kündigte NEVS nun an, ihre Eigentümerin, die National Modern Energy Holdings Ltd, werde die nötige Liquidität bereitstellen. Außerdem deutete NEVS an, einen Investor gefunden zu haben. Auch mit einem weiteren potenziellen Investor werde noch verhandelt, geht aus einem Schreiben von NEVS an das Gericht hervor. Der Plan sieht vor, dass sich dieser Investor an NEVS beteiligt und die Entwicklung der Fahrzeuge der Marke Saab fortsetzt. Ohne die Namensrechte ist das aber nicht mehr möglich.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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