Wirtschaft

Konzern streicht jede dritte Stelle SMA versetzt Anleger in Panik

Die Aussichten bei SMA Solar sind eher trübe.

Die Aussichten bei SMA Solar sind eher trübe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kein Gewinn, trübe Aussichten in Europa und kaum Hoffnung für Asien: Der Solarzulieferer SMA verschreckt seine Anteilseigner. Nun sollen noch einmal deutlich mehr Arbeitsplätze wegfallen als bislang geplant.

Der Solarzulieferer SMA baut angesichts erneut schrumpfender Umsätze und eines starken Preisdrucks weitere 1000 Stellen ab. Insgesamt will das im TecDax notierte Unternehmen mit Sitz in Niestetal bei Kassel von seinen 4667 Stellen bis zum 30. Juni dieses Jahres 1600 streichen. Darin enthalten ist der bereits bekanntgegebene Wegfall von 600 Arbeitsplätzen. Betriebsbedingte Kündigungen können nicht ausgeschlossen werden, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

SMA Solar
SMA Solar 48,86

An der Börse flüchteten Anleger beinahe panisch aus dem Papier, dass bis zu 18 Prozent verlor. Dabei wechselten innerhalb der ersten 30 Handelsminuten bereits mehr Papiere den Besitzer als an einem gesamten Durchschnittstag.

1300 Stellen-Streichungen in Deutschland

Der Großteil der Streichungen entfällt dabei den Angaben zufolge auf Deutschland. Hier sollen insgesamt 1300 Stellen wegfallen - vor allem an Standorte in Nordhessen. "Nur so können wir bei geringeren Umsätzen die Gewinnschwelle erreichen", sagte SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.

Die anhaltende Krise der Branche hatte bei SMA Solar bereits mehrfach zum Jobabbau geführt. Die nun ausgeweitete Streichorgie dürften jedoch dem Unternehmen in diesem Jahr noch nicht zurück in die Gewinnzone verhelfen. "Die hieraus resultierenden Effekte werden allerdings frühestens ab der zweiten Jahreshälfte greifen", sagte Urbon.

Für das laufende Jahr geht das Unternehmen von weiter rückläufigen Umsätzen aus. "Wir rechnen auch für die kommenden Jahre mit einem starken Preisdruck im globalen Photovoltaikmarkt und mit einem weiteren Nachfragerückgang in Europa, insbesondere in Deutschland", sagte Urbon. Zudem ist es für deutsche Unternehmen schwierig, in Asien Fuß zu fassen. Der chinesische Markt ist für europäische Hersteller so gut wie verschlossen.

Dreistelliger Millionenverlust erwartet

Für 2014 bestätigte der Vorstand bei einer Umsatzprognose von 790 Millionen Euro einen Verlust von bis zu 115 Millionen Euro. Seine Bilanz für das abgelaufene Jahr will SMA am 26. März vorstellen. SMA ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Photovoltaik-Wechselrichtern. Diese wandeln Gleichstrom in Wechselstrom und sind eine zentrale Komponente von Solaranlagen.

Die LBBW begrüßte den Plan. Der hohe Verlust im Geschäftsjahr 2014 habe gezeigt, dass die Kostenstrukturen weiterhin zu hoch seien. Die Analysten bezifferten die erforderlichen Einsparungen auf 70 Millionen bis 80 Millionen Euro. Nur so näherte sich das Unternehmen bei einem stagnierenden Umsatz 2015 der schwarzen Null.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

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