Wirtschaft

Zweistelliges Kursminus SMA Solar schockiert Anleger

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(Foto: picture alliance / dpa)

Der Weltmarktführer bei Photovoltaik-Wechselrichtern SMA Solar kappt seine Jahresprognose deutlich. An der Börse ist von einer Hiobsbotschaft die Rede. Investoren fliehen aus dem Papier.

Stark unter Druck steht die Aktie des Wechselrichter-Herstellers SMA Solar im frühen Handel an der Frankfurter Börse. Der Kurs gibt fast 18 Prozent nach. Bis zum Handelsschluss sinkt er um 23 Prozent auf 15,37 Euro.

SMA Solar
SMA Solar 45,96

An der Börse ist von einer weiteren Hiobsbotschaft die Rede. Der Solarzulieferer hatte am Vorabend seine Jahresprognose gesenkt, nachdem sie erst vor knapp einem Monat noch bestätigt worden war. Der im TecDax notierte Konzern begründete dies mit einer nochmals schwächeren Nachfrage in Europa und mit Projektverschiebungen in Großbritannien sowie Sondereffekten.

Der nach eigenen Angaben Weltmarktführer bei Photovoltaik-Wechselrichtern rechnet jetzt nur noch mit einem Umsatz zwischen 775 Millionen und 790 Millionen Euro. Unter dem Strich könnte ein Verlust von bis zu 115 Millionen Euro stehen, hieß es in der Mitteilung. Zuvor hatte das Unternehmen Erlöse zwischen 850 Millionen bis 950 Millionen Euro und ein Minus von bis zu 45 Millionen Euro erwartet.

SMA könnte andere Werte mitreißen

Um wieder profitabel zu werden, sollen die bereits eingeleiteten Maßnahmen noch intensiver als bisher vorangetrieben werden. Bis Mitte des kommenden Jahres will SMA Solar weltweit deutlich mehr als 600 Mitarbeiter entlassen. Zudem wird die chinesische Tochtergesellschaft Zeversolar restrukturiert.

Händler an der Börse halten es für möglich, dass nach dieser Warnung auch andere Papiere der Solarbranche mit nach unten gezogen werden. Die Nachfrage nach Solartechnik sei in ganz Europa schwach. Wechselrichter wandeln Gleichstrom in Wechselstrom um und sind eine zentrale Komponente von Solaranlagen.

Auch für Wacker Chemie sei die Umsatz- und Gewinnwarnung von SMA Solar eine schlechte Nachricht, heißt es. Die Preise für Polysilicon und Solarmodule seien jüngst wieder unter Druck geraten. Die Wacker-Aktie wird etwa ein halbes Prozent niedriger genannt.

Verlust ausgebaut

Bereits in den ersten neun Monaten des Jahres hatte eine schwächere Nachfrage infolge von Förderkürzungen SMA Solar zugesetzt. Der Verlust beim Konzernergebnis war von 22,0 Millionen auf 54,1 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz um 23 Prozent auf 549,3 Millionen Euro gesunken.

"Für das vierte Quartal 2014 rechnen wir mit einer besseren Umsatzsituation", hatte Vorstandschef Pierre-Pascal Urbon bei der Vorlage der Neunmonatszahlen vor knapp einem Monat noch gesagt und deswegen auch an der erst im Sommer gesenkten Prognose festgehalten. Um das untere Ende der Spanne zu erreichen, müssten aber die erwarteten Vertragsabschlüsse im Projektgeschäft eine Belieferung in diesem Geschäftsjahr vorsehen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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