Wirtschaft

Größte Brauerei schluckt Nummer zwei SABMiller nimmt Übernahmeangebot an

Der zweitgrößte Brauereikonzerne der Welt will sich nun doch bereitwillig von der Nummer eins schlucken lassen. Beck's-Hersteller AB Inbev hat sein Angebot für SABMiller noch einmal aufgestockt. Und selbst falls der Deal noch platzt, profitieren die Miller-Aktionäre.

Die Mega-Übernahme auf dem Biermarkt scheint perfekt: Der britische Brauereikonzern SABMiller hat sich mit der Übernahme durch den Weltmarktführer Anheuser-Busch InBev aus Belgien einverstanden erklärt. Es sei eine "Grundsatzeinigung" zwischen den Verwaltungsräten beider Konzerne getroffen worden, erklärte das britische Unternehmen in einer Mitteilung an die Londoner Börse. Anheuser-Busch werde "empfohlen", pro Aktie 44 Pfund zu zahlen. SABMiller ist damit 71,2 Milliarden Pfund (96 Milliarden Euro) wert.

Anheuser-Busch hatte zuletzt am Montag ein nachgebessertes Angebot vorgelegt und für die Übernahme insgesamt 95 Milliarden Euro geboten. Der weltgrößte Brauereikonzern arbeitete seit Mitte September daran, seinen Konkurrenten SABMiller, die Nummer zwei weltweit, zu schlucken.

"Diese Entwicklung kommt nun doch sehr überraschend", so ein Börsenhändler zu der Aussage von SABMiller, das Übernahmeangebot von AB Inbev nun doch als freundlich einzustufen. "Damit ist der erste Schritt für eine erfolgreiche Übernahme getan. Die großen Gewinner des Tages sind erst einmal die Aktionäre von SABMiller."

Aktionäre profitieren

Mit Blick auf das zur Wochenmitte auslaufende Zeitfenster für eine Übernahme hat AB Inbev das Gebot nochmals leicht auf 44 Pfund je Aktie angehoben. Erst am Vortag hatten die Belgier das Übernahmeangebot auf 43,50 Pfund je SABMiller-Aktie angehoben, die Börse glaubte zu diesem Zeitpunkt nicht mehr an das Zustandekommen eines Zusammenschlusses. Mit einer festgeschriebenen Breakup-Fee von 3 Milliarden Dollar für den Fall, dass der Deal nicht zustande kommt, sind die SABMiller-Aktionäre auf jeden Fall die Gewinner.

Aus dem Hause AB InBev kommen Biere wie Budweiser, Corona, Stella Artois oder in Deutschland Beck's und Franziskaner. Der Konzern war 2008 aus der Fusion der belgisch-brasilianischen InBev-Gruppe mit dem US-Braukonzern Anheuser Busch entstanden. SABMiller verkauft unter anderem Pilsner Urquell, Miller und Grolsch.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

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