Wirtschaft

Fliegen wird billiger Ryanair zu Preissenkungen gezwungen

Überaus extrovertiert: Ryanair-Boss Michael O'Leary.

Überaus extrovertiert: Ryanair-Boss Michael O'Leary.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Ryanair verdient zwar prächtig. Airline-Boss Michael O'Leary blickt dennoch nicht betont optimistisch in die Zukunft. Der Grund: Ryanair muss die Ticketpreise spürbar senken.

Europas größter Billigflieger Ryanair tritt auf die Euphoriebremse. Die Fluggesellschaft hat ihren Gewinn zwar kräftig gesteigert, doch nun werde sich das Wachstum deutlich verlangsamen, kündigte das Management an. Der wesentliche Grund: Der harte Preiskampf in der Branche zwingt Ryanair dazu, die Tickets billiger zu machen.

Ryanair Holdings
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In Zahlen ausgedrückt: Netto verdiente die Airline im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 1,24 Milliarden Euro und damit satte 43 Prozent mehr als im Jahr zuvor – und zwar, ohne den Verkauf der Beteiligung an der Fluglinie Aer Lingus einzubeziehen. Einschließlich des Verkaufs der Anteile verdiente Ryanair unter dem Strich 1,56 Milliarden Euro.

Die Iren profitierten von niedrigeren Kerosinpreisen, einer besseren Auslastung ihrer Flugzeuge und einer verstärkten Konzentration auf lukrativere Passagiere. Der Umsatz stieg auf 6,5 Milliarden Euro, im Vorjahr hatte er noch bei 5,7 Milliarden Euro gelegen. Ryanair beförderte die Rekordzahl von 106,4 Millionen Passagieren, das bedeutet ein Wachstum von 18 Prozent. Die Auslastung der Maschinen stieg im Schnitt auf 93 Prozent.

Aktie hält sich wacker

Im laufenden Geschäftsjahr dürfte es aber nicht mehr so deutlich nach oben gehen. Der Fall der Ticketpreise werde das Gewinnplus voraussichtlich auf 13 Prozent begrenzen, so Ryanair. Bei den Gewinnprognosen zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres zeigen sich die Iren typischerweise konservativ eingestellt. Oft erhöht das Management im Laufe des Jahres dann die Zielsetzung.

Im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres seien die Ticketpreise bereits jedoch im Schnitt um sieben Prozent gesunken - und damit etwas stärker als gedacht. Für den Rest des Jahres erwartet Ryanair-Chef Michael O'Leary noch deutlichere Rückgänge.

Die Börse reagierte unaufgeregt auf die Ankündigungen. Die Aktie der Fluggesellschaft lag am Vormittag mit 0,3 Prozent leicht im Plus.

Quelle: ntv.de, jga/rts/dpa/DJ

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